Weichmacher und anderer Müll im Hundespielzeug


Die meisten der im Handel verkauften Hundespielzeuge sind mit Schadstoffen belastet und daher für die Gesundheit des Vierbeiners nicht ungefährlich, da der Hund die giftigen Substanzen durch das ständige Kauen und Lutschen nämlich direkt über die Schleimhäute aufnimmt. Das Beschissene an den Weichmachern, Hartmachern und anderen Giftstoffen ist jedoch, daß sie unsichtbar sind. Auch erriechen lassen sie sich nicht. Man darf sich als Verbraucher also nicht von einer lustigen Form, einer knalligen Farbe oder einer großen Marke blenden lassen. Im Interesse an der Gesundheit seines Hundes sollte man jedoch sehr genau hinschauen, was genau man ihm kauft.


Spielzeug aus Plastik


Plastik wird aus Erdöl hergestellt und in einem aufwändigen Prozess zu einem völlig neuen Stoff verändert. Damit es all die Eigenschaften annimmt, die es für uns so überaus vielfältig und nützlich macht, werden zahlreiche Zusatzstoffe beigefügt: Weichmacher, Stabilisatoren, Farbmittel, Füllstoffe, Verstärkungsmittel, Flammschutzmittel oder Antistatikmittel. Und genau diese teilweise Zusatzstoffe können sich aus dem Plastik lösen und vom Körper aufgenommen werden. Besonders gefährlich sind dabei Weichmacher (Phthalate), unter anderem Bisphenol A (BPA). Das gilt aber nicht nur für Spielzeug aus Plastik, sondern auch für Spielwaren aus Textilien oder sogar aus Holz, denn auch diese können giftige Stoffe enthalten.


Giftstoffe im Hundespielzeug


Nach einer 2013 veröffentlichten Studie des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) sind die meisten herkömmlich hergestellten Hundespielzeuge aus Kunststoff mit hochkonzentrierten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) verseucht. Alle untersuchten Hundespielzeuge der bekanntesten Firmen waren verseucht: so enthält beispielsweise der beliebte Grinseball mit aufgemalten Zähnen (Rogz Grinz-Ball, made in China) das gefährliche und seit 2003 in Europa verbotene Nonylphenol (790 mg / kg). Die Substanz, die etwa in China oder Indien nach wie vor für die industrielle Produktion verwendet wird, kann Nieren und Leber schädigen und hat Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Der ebenfalls in China produzierte Moos-Gummiball von Karlie trägt in sich 140 verschiedene PAK-Verbindungen. Die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe sind natürliche Bestandteile von Erdöl und Kohle und gelten als krebserregend.

 

Da es an Kontrollinstanzen für kritische Substanzen mangelt, sind - gerade wenn es um Hundespielzeug geht - dem Pfusch Tür und Tor geöffnet für gesundheitsgefährdende Massenware aus den Billiglohnländern.


Die gängigsten Giftstoffe


PAK = Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe. Zahlreiche PAK sind nachweislich karzinogen (krebserregend).

 

Phthalat (DINP und DIDP) = Weichmacher für Kunststoffe. Dieser Weichmacher, kann sich negativ auf die Organe und Hormone von Mensch und Tier auswirken, z.B. die Fortpflanzung wird beeinträchtigt. Bei Kauspielzeugen wird der Giftstoff über den Speichel aufgenommen.

 

DEHP = Bis (2-ethylhexyl) Phthalat. Ebenfalls ein Weichmacher, und bei Spielzeug für Kinder unter 3 Jahren sogar verboten. Dieser chemische Weichmacher, ist ebenfalls kebserregend und vermindert die Fruchtbarkeit.

 

NP = Nonylphenol, ist seit 2003 in der europäischen Industrie verbannt worden. Doch nicht im Ausland, wie China, Indien oder Amerika. Diese Substanz kann die Leber, die Nieren und die Fortpflanzungsorgane beschädigen.

 

BPA = Bisphenol A, ähnelt in der Wirkung dem weiblichen Hormon Östrogen und beeinflusst das Hormonsystem von Menschen und Tieren. Studien deuten auf einen Zusammenhang mit Diabetes hin


Die Weichmacher


98 % der Weichmacher werden in PVC eingesetzt. Auch Polystyrol oder thermoplastisches Polyurethan (TPU) kann Weichmacher enthalten. Verdächtige Produkte sind weiches Plastikspielzeug für Kinder und Hunde.

 

Besonders Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate schaden der Gesundheit ‒ Leber, Nieren und Hoden können angegriffen werden. Für einige Phthalate ist eine hormonartige Wirkung nachgewiesen. Sie können die Fähigkeit zur Fortpflanzung beeinträchtigen und wirken fruchtschädigend.


Was bedeutet "BPA-frei"?


„BPA-frei“ bedeutet lediglich, daß in entsprechend gekennzeichneten Produkten kein Bisphenol A enthalten ist, alle anderen Weichmacher können dennoch enthalten sein. Bisphenol A ist ein Weichmacher in Kunststoffen und Harzen. Es ist in vielen Alltagsgegenständen wie Trinkflaschen, Lebensmittelbehältern oder Kunststoffgeschirr enthalten und kann sich bei Kontakt mit Lebensmitteln aus den BPA-haltigen Produkten lösen und daraufhin in den menschlichen oder tierischen Körper gelangen. Die Kennzeichnung "BPA frei" bedeutet daher nicht automatisch, daß es sich um ein "gesundes" Produkt handelt. Teilweise werden Ersatzstoffe wie Bisphenol S oder Bisphenol F eingesetzt, die in Zellkultur- und Tierversuchen vergleichbare schädigende Wirkung zeigten.


Auswirkungen auf die Gesundheit


Weichmacher können das Hormonsystem stören und daher vor allem in sensiblen Entwicklungsphasen von Kindern und Jungtieren Schäden anrichten. Mögliche Folgen sind eine gestörte Geschlechtsentwicklung und Zeugungsunfähigkeit. Zudem kann BPA schädigend auf Leber, Niere und Brustdrüse wirken. BPA wurde im Januar 2018 wegen seiner schädigenden Wirkung auf das Hormonsystem in die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe aufgenommen.

 

Weichmacher - insbesondere BPA - verhindern die Methylierung der DNS: während der Trächtigkeit aufgenommene Bisphenole durch die Hündin beeinträchtigen die Gehirnentwicklung der Welpen, die sich später in erhöhter Ängstlichkeit zeigt. Zudem zeigte sich in diversen Studien, daß auch Beeinträchtigungen des Sozialverhaltens und des Lernvermögens auftraten, dies sogar über mehrere Generationen hinweg (Kundakovic and Champagne, 2011). Die Schädigungen durch Weichmacher scheinen also erblich zu sein. BPA hat also scheinbar eine hormonähnliche Wirkung: es kann zu Unfruchtbarkeit und Leberschäden führen, sowie Entwicklungs- und Verhaltensstörungen hervorrufen. Durch BPA werden vermutlich auch Herzkreislauferkrankungen und Diabetes begünstigt.  Auch die künstlich hergestellten Phtalate tauchen als Weichmacher in Kunststoffprodukten auf, sie haben ähnliche gesundheitsschädliche Auswirkung wie BPA.


Gift-Beispiele


  • Moosgummi Ball von Karlie (PAK Wert mit 140 mg/k)
  • Rogz Grinz-Ball 30mg/kg PAK und 790 mg/kg Nonpylphenol
  • Kong Knochen (original) 8.8mg /kg PAK
  • Kong (Original) 16mg / kg PAK

Bei diesen Werten sollte sogar dem Grinz-Ball das Lachen so langsam mal vergehen...


Was kann ich denn dann noch kaufen?


<img source='pic.gif' alt='Deutscher Spitz Preußenspitz Weichmacher BPA Planet Dog' />.
Die Spitze finde ihre "gesunden" Spielzeuge spitze :-D

Die schlechte Nachricht: viel bleibt nicht übrig, denn die meisten im örtlichen Schmackofatznapf erhältlichen Spielzeuge sind reiner Müll. Dennoch gibt es auch Firmen, die ordentliches Spielzeug für Hunde herstellen - allerdings muß man dafür etwas tiefer in die Tasche greifen. Die besagten Firmen wären:

 

PLANET DOG

BecoPets

 

Von PLANET DOG habe ich vor Monaten zwei befüllbare Kauspielzeuge gekauft und bin sehr zufrieden, denn sie sind nicht nur ungiftig, sondern auch noch nahezu unzerstörbar - auch für meine beiden Rüden, die sonst alles schreddern, was sie zwischen die Pfoten bekommen. Daher lohnt sich die (für Spielzeug doch recht hohe) Investition hier wirklich.

 

Erhältlich sind die Spielzeuge hier: UNIQUE.DOG [Unbezahlte Werbung]

Stand: 03.04.2021

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