Die Geschichte des Spitzes ab dem 20. Jahrhundert


Meilensteine von 1900 bis zur Jetztzeit


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Gehörte ganz einfach immer dazu: Der Deutsche Spitz.

"Merkwürdig, diese älteste germanische Rasse, welche es sich aus den vorhistorischen Pfahlbauzeiten bis zur Gegenwart ohne jede forcierte Züchtung konstant vererbt hat, weicht der modernen Ausstellungskultur. Wie oft auf meinen Gängen durch Stadt und Land in Württemberg begegne ich diesen urtypischen Gestalten in seltener Formvollendung; hingegen auf Ausstellungen habe ich seit Jahren kein Prachtexemplar mehr gesehen; er scheint eben besser auf der Landstraße als im Salon zu gedeihen." 

 

Dies sprach der Richter Kull 1895 auf der Hundeausstellung in München und bringt es damit auf den Punkt: zu einer Zeit, als viele Jagdhunderassen schon ellenlange Stammbäume hatten und Hundevereine wie Pilze aus dem Boden schossen, da scheint es, "dass gerade für die Spitze das mangelhafteste Verständnis von allen Hunderassen obwaltet. Kein Wunder, wenn Hunde mit ersten und Ehrenpreisen prämiert wurden, die einem Spitze nur auf 100 Schritt gleichen..." 

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Die Landser-Division "Großdeutschland" mit ihrem Spitzer in München

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die großen Spitze vom Schäferhundeverein "Phylax" (gegründet 1891) betreut, denn sie zählten vielerorts zu den Schäferhunden, und die kleinen Spitze von Zwerghundeklubs, bis 1899 der "Verein für Deutsche Spitze" auf Initiative von Charles Kammerer aus Wien gegründet wurde. Sofort wurde ein eigenes Spitzzuchtbuch eingeführt (DSpZB), 1900 folgten dann die ersten Rassekennzeichen, 1905 eine Broschüre über Spitze und ab 1908 kam eine Vereinszeitung heraus. Die Grundlagen des Vereins, Satzungen und die Führung eines eigenen Zuchtbuches wurden allerdings schon im Jahre 1900 beschlossen. Seitdem gibt es Spezialrichter nur für den Deutschen Spitz, die damals allerdings auch Vereinsmitglieder sein mussten. Der generelle Mitgliederbestand bewegte sich zu dieser Zeit noch in einem sehr bescheidenen Rahmen und sank nach dem Ersten Weltkrieg massiv.

 

Auf der dritten Generalversammlung des Vereins für Deutsche Spitze im September 1902 befasste man sich mit ersten Änderungen an den bisher festgelegten Rassemerkmalen. So wurde bei den Wolfsspitzen das Wort "grau" gestrichen, es gab nun keine grauen Wolfsspitze mehr, sondern ganz klar abgegrenzt eben nur noch "den Wolfsspitz". Damit waren bei den Wolfsspitzen alle anderen Farben erledigt - wie beispielsweise braungewolkte Wölfe.

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Ein Soldat mit seinem Spitzlein

Ab 1905 beschloss man, beim Spitz auf Größe zu züchten, es galt "je größer, je lieber", aber nur, wenn die Gesamterscheinung nicht unter der Größe litt. Wolfsspitze sollten nun mindestens 45 cm groß sein, Großspitze mindestens 40 cm. Bis dahin entsprach der Großspitz mit einem Idealmaß von 27 - 40 cm eher dem heutigen Mittelspitz, welchen es aber damals noch nicht gab; die Einführung der Klasse "Mittelspitz" wurde auch noch im Jahre 1955 abgelehnt.

 

Auf der Generalversammlung vom 16. Juli 1906 beantragte Carl Wolfsholz auch braun, blau und fuchsrot als Farbenvarietät anzuerkennen, gescheckte Tiere jedoch bei den großen Spitzen auszuschließen (nicht so bei den Kleinspitzen). Daraufhin wurde beschlossen, nicht nur alle Farben anzuerkennen - also auch die Gescheckten, die unter "andersfarbig" aufgeführt wurden - sondern auch alle Größen. Zudem beschloss man, dass ab sofort auch Hunde zwischen 27 cm und 39 cm als eintragungs- und prämierungsfähig sind. Des Weiteren wurde festgelegt, dass diese Hunde - quasi die damalige Mittelspitzgröße - auf Ausstellungen zusammen mit den großen Spitzen gerichtet werden sollten, solange für diese Größensparte keine eigenen Klassen eingerichtet existieren.

 

Der Wolfsspitz wurde immer deutlich durch seine Größe und Statur - aber auch durch seine Farbe und verschiedene andere Merkmale - von den anderen Spitzen abgegrenzt, er galt vielen als älteste Spitzform (Jean Bungartz). In einer Vereins-Broschüre über die Generalversammlung von 1905 wird beschrieben, dass sich der Wolfsspitz (abgesehen von seiner Größe) hauptsächlich in seiner Schädelform vom Großspitz unterscheiden soll und dass in Zukunft ein einheitlicher Kopftyp, der sogenannte "Wolfsspitzkopf" züchterisch anzustreben sei.

 

Bis 1910 wurden in Deutschland in sage und schreibe sieben Vereinen Spitze gezüchtet. Aus Berichten aus Fachzeitschriften dieser Zeit ist bekannt, dass die Vereine allesamt eigene Ausstellungen bestritten: 

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Die Spitze auf der Generalversammlung von 1909 in Leipzig
  • Der "Verein für Deutsche Spitze", Elberfeld
  • Der "Deutscher Spitzer-Klub", Frankfurt/Main
  • Der "Schoßhundklub Berlin"
  • Der "Erste Mannheimer Zwergspitz- und Schoßhund-Klub"
  • Die "Vereinigung für Züchter und Liebhaber Deutscher Spitze", Frankfurt/Main
  • Der "Erster Württembergischer. Schoßhund-Klub Stuttgart E.V."
  • Der "Schoßhundklub Ludwigshafen a. Rhein"

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es so, dass im Prinzip jeder Gastwirt in seinem Biergarten eine Hundeausstellung veranstalten konnte. Er verlangte dafür eine kleine Gebühr und irgendjemand richtete die Hunde und verteilte die Preise. Dieses Vorgehen öffnete natürlich jeglichem Gemauschel Tür und Tor, daher kam es in diesen Kreisen bereits sehr früh zu der Anregung, Ausstellungsregeln einzuführen. 1878 wurde ein Verein zur Veredelung der Rassehunde gegründet. An diesen wandten sich die Vereine, die kein eigenes Zuchtbuch führten. Delegierte von insgesamt fünf Vereinen trafen sich dort und es entstand daraus die "Delegierten-Commission" (DC). Sie war es, die das erste Deutsche Hundestammbuch einführte. Es handelte sich dabei um eine vollkommene Nachbildung des englischen "Kennel-Club-Stud-Book". Da darin die Gefahr gesehen wurde, dass englische Rassen bevorzugt wurden, gründeten die deutschen Vereine nun als Besitzer eigener Stammbücher im Jahre 1906 eine eigene Organisation, der sie den Namen "Kartell der stammbuchführenden Spezialklubs für Jagd- und Nutzhunde" gaben und welchem - neben dem Verein für Deutsche Spitze - auch die meisten anderen Spitzvereine im Jahre 1910 beigetreten sind. Das Kartell war praktisch gesehen der Vorläufer des VDH. Diese dem Kartell angeschlossenen Vereine züchteten den Deutschen Spitz damals in "nur" drei Varietäten:

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Hündin "Volkrijk of Vorden" auf der CRUFTS-Ausstellung 1957
  • Wolfsspitz (45 cm oder größer) 
  • Großer Spitz (um die 40 cm)
  • Kleiner Spitz (maximal 28 cm)

Auf dem "Kartelltag" 1920 wurde dem Verein für Deutsche Spitze schließlich das Eintragungsprivileg für alle Spitze zuerkannt.

 

Auf der Generalversammlung im selben Jahr wird die Ausbildung von Blindenhunden als weiterer Vereinszweck mit in die Satzung aufgenommen.

 

1922 entfiel die Bezeichnung "Zwergspitz", es gab bis 1974 nur noch den Kleinspitz - jedoch mit unveränderter Größe von bis zu 26 cm. 1933 wird auch der Wortlaut "je kleiner, je lieber, jedoch kein Krüppel" aus dem Standard gestrichen.

 

Auf der 24. Generalversammlung im Jahre 1936 in Köln warnte der Obmann der Fachschaft, Herr Dr. Manger, davor, die Kleinspitze zu klein und die Wolfsspitze zu groß zu züchten, da sie sonst Einbuße an Typ und Wesen erleiden würden. Dem wurde allgemein beigepflichtet. Leider, so wurde auch festgestellt, seien die großen weißen und schwarzen Spitze in Zahl und Qualität in den letzten Jahren stark zurückgegangen und die Hoffnung wurde geäußert, die Verbreitung und Zuchtverbesserung dieser vor Jahren so beliebten Arten möge gelingen. Ebenfalls wurde festgestellt:

 

"Unsere Rassekennzeichen sind nach wie vor dieselben, wie sie im Jahre 1900 festgelegt wurden. Wie unser Spitz als urdeutsche Rasse war und ist, so soll er auch bleiben in Form, Wesen und Charakter. Die Aufgabe unserer Züchter muß es sein, diese drei Merkmale beim Spitz zu erhalten und mit Schönheit zu vereinen."

 

Ab 01. Januar 1939 übernahm der Tierarzt Dr. Miller die Schriftleitung der Vereinszeitung "Der Deutsche Spitz". Dieser Mann stach dadurch hervor, dass er sich nicht nur im besonderen Maße für die Förderung der weißen und schwarzen, sowie der braunen Großspitzzucht einsetzte, sondern auch den Weg ebnete für die Anerkennung und Einführung des Wolfsspitzes als Diensthund.

 

Zwischen dem Kartell und der DC kam es immer wieder zu Fusionsverhandlungen, allerdings ohne Ergebnisse. 1933 mussten sich alle stammbuchführenden Hundevereine - so auch das Kartell - auf Anordnung auflösen; die nicht stammbuchführenden Vereine wurden ab 1935 verboten und mit ihm die DC. Die Neuorganisation des gesamten Hundewesens durch die Nationalsozialisten ging sehr flott: das Kartell, die DC und der "Verband von Vereinen zur Prüfung von Gebrauchshunden zur Jagd" (JGV) wurden zusammengefasst zum "Reichsverband für das Deutsche Hundewesen" (RDH). Die Rassezuchtverbände wurden in "Fachschaften" umbenannt und ebenfalls dem RDH unterstellt. Die letzte Generalversammlung des Vereins für Deutsche Spitze fand in Köln am 25.04.1936 statt. Von da an gibt es für den Verein keinerlei Unterlagen mehr bis zur ersten Generalversammlung nach dem Krieg (1947). 

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Eine Frau mit Sack und Pack und Spitz im zerbombten Köln

Die Zeit vom Kriegsende bis zur Währungsreform im Juni 1948 war für die Deutschen geprägt vom Kampf um's nackte Überleben. Geld war wertlos, die einzig stabile Währung waren Zigaretten. Trotzdem stieg die Anzahl der eingetragenen Welpen in den Vereinen, von rund 1000 eingetragenen Welpen 1938 auf rund 2500 im Jahr 1944. Nur das Jahr 1945 brachte einen Einbruch, hier ging die Zahl der Welpen auf ca. 500 zurück, um dann 1946 auf 2500 und 1947 auf 4000 Hunde anzusteigen. Dahinter steckte allerdings eine schiere Überlebenstrategie, denn natürlich waren Spitzwelpen ein begehrtes Tauschobjekt für die Städter während ihrer "Hamstertouren" zu den Bauern. Es gibt alte Geschichten von Städtern, die nach dem Krieg mit sechs oder mehr Welpen im Bollerwagen aufs Land gejuckelt sind, um Kartoffeln oder sonstige Lebensmittel gegen die Hunde einzutauschen. Für die Zucht war diese Entwicklung natürlich absolut nicht ideal. Die Hündinnen wurden bis zum Äußersten ausgenutzt und wirklich jeder (!) Welpe wurde aufgezogen. Es dauerte danach viele Jahre, bis die hier gemachten Fehler wieder ausgebügelt worden waren. [12]

  

Ab 1948 wurden auf Ausstellungen wieder Deutsche Spitze vorgestellt - und zwar 632, eine bisher nie dagewesene Anzahl. Allein 305 Spitze wurden auf der Sonderausstellung am 10. April 1948 in Mühlheim an der Ruhr ausgestellt. In späteren Jahren korrigierte sich diese Anzahl aber wieder auf eine Menge von ca. 300 nach unten. 

  

Rückblickend war es vermutlich gar nicht so leicht, aus dieser noch sehr ursprünglichen Rasse, die gerade erst vom Kutschbock herabgesprungen war, einen modernen Hund mit einheitlichem Typus zu machen. Dennoch legte man schon vor dem Erscheinen der Rassestandards zum Beispiel auf eine volle Halskrause und eine reichlich behaarte Rute großen Wert. Auch auf ein quadratisches Gebäude wurde seit jeher geachtet, langgestreckte Spitze galten als nicht zuchttauglich. Im Gegensatz zu späteren Standardbestimmungen bevorzugte man damals den Spitz mit einem runden, gewölbten Schädel. Tiere mit flachem Schädel (abgesehen von den Wolfsspitz) galten als fehlerhaft. An Farben war so ziemlich alles vorhanden, was man sich vorstellen kann: weiße, cremefarbene, goldgelbe, fuchsrote, braune, schwarze, blaue, graugewolkte und gescheckte Spitze gab es damals. Der Schwerpunkt bei der Zucht der großen Spitze lag damals dennoch auf den Standardfarben schwarz, weiß, braun und graugewolkt, da die Fellfarbe der Hunde an ihre jeweilige Verwendung gekoppelt war.

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GROSSspitz aus dem Zwinger "von der Norisschanze" 😉

Nach den Wirren während des Krieges und in der Nachkriegszeit, die sich auch hochgradig auf die Hundezucht auswirkten, erholten sich zwar die Kleinspitz- und die Wolfsspitzpopulation recht schnell, die der Großspitze jedoch nicht. Gerade die weißen Großspitze waren in ihrem Bestand derart dezimiert, dass ihre Zucht im Prinzip nur noch hochgradig inzüchtig möglich war. Wichtig ist hierbei der Hinweis, dass es sich jedoch nur um die Vereinsspitze handelte, die quasi von der Bildfläche verschwanden. Auf den Bauernhöfen gab es zu dieser Zeit noch mehr als genug „Dorfspitze“ und "Landschläge", diese übersah man seitens des Vereins für Deutsche Spitze aber tunlichst. 

 

Damals gab die Gruppe Braunschweig extra eine Anzeige in der hiesigen Tageszeitung auf, um Interessenten zu einer Zusammenkunft der Ortsgruppe einzuladen, an der dann 45 Personen teilnahmen. Fast alle Teilnehmer erklärten sich im Anschluss bereit, dem Verein beizutreten. Eine große Anzahl dieser Neumitglieder besaß wohl Spitze, jedoch ohne Ahnentafeln. Teilweise waren diese durch die Kriegswirren verlorengegangen, teilweise war ohne Eintragung ins Zuchtbuch gezüchtet worden. Bestrebungen seitens der Gruppe Braunschweig, diese Tiere nachträglich registrieren zu lassen und so der Zucht zuzuführen, schlugen leider fehl und scheiterten an den Bestimmungen des Vereins, die Registrierung von Spitzen im Laufe des Jahres 1947 einzustellen, man schloss also direkt nach dem Krieg das Zuchtbuch!

 

Ein Zwinger tat sich bei der anschließenden "Rettung" der weißen Großspitze besonders hervor, und zwar der Zwinger „von der Norisschanze“ von Züchter Willy Wintzheimer. Dieser vollbrachte das Wunder, den weißen Großspitz - im Prinzip ohne vorhandene Zuchttiere - wieder erfolgreich aus der Versenkung zu holen. Herr Wintzheimer erschuf damals Großspitze von geradezu erstaunlicher Größe! Einer dieser „erfreulich großen Spitze“ [2] wurde - zum Entsetzen des Vereins - auf einer internationalen Rassehundeausstellung in Utrecht vom holländischen Richter mit einer an Disqualifikation grenzenden Wertnote aus dem Ring entlassen, mit der Begründung, dass es sich bei dem Tier (dem damaligen Weltsieger) nicht um einen Großspitz, sondern um einen Samojeden-Spitz-Mischling handeln würde. [3] Wie kam der gute Mann denn um Himmels Willen nur darauf? 😬

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Aron von Dörfle

Die erste Hauptversammlung nach dem Krieg fand am 20. September 1947 in Köln statt. Dort wurde nicht nur beschlossen, das Mindestalter für die Deckrüden heraufzusetzen (kleine Spitze 15 Monate, große Spitze 18 Monate), sondern es wurden auch alle Farben zugelassen. Lediglich einfarbige Tiere mit weißen Pfoten, Blesse oder Brustfleck galten als nicht rasseecht. Zudem wurde das Zuchtbuch geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt gab der Verein bereits wieder eine Art Vereinsschrift heraus. In einem dieser Rundschreiben von 1947 beschreibt der damalige Zuchtbuchführer Dr. Heller die verschiedensten Brauntöne brauner Großspitze, die es in den Farben rostbraun, braungelbgewolkt, zimtfarbig, bernsteinfarbig, braungewolkt, rotbraungewolkt, orange und cremefarbig, braun und cremefarbig gab. Lediglich zwei Tiere wurden korrekt als "braun" bezeichnet. Ein anderes Thema dieses Rundschreibens betrifft die Schärfeprüfung. Damals wurde der "Aron vom Dörfle-Preis" an den schärfsten Spitz vergeben. Dr. Heller berichtet, dass er zahllose Zuschriften erhalten habe, die eine Auslese nicht nur nach Formwert, sondern auch nach Schärfe und Wesensfestigkeit verlangten. Tatsächlich kann man in den Richterberichten jener Zeit viel über gute oder mangelnde Schärfe nachlesen.

 

Am 01. April 1955 wurde auf einer FCI-Tagung auf Antrag des damaligen 1. Vorsitzenden des Vereins für Deutsche Spitze, Fritz Hess, beschlossen, dass in allen der FCI angehörenden Ländern der Deutsche Spitz nach deutschem Standard gerichtet wird. 

Farbtrennung Deutscher Spitz Verein Deutsche Spitze
Begründung für die Farbtrennung [4]

Waren bis dahin noch alle Farben erlaubt, wurde mit der Einführung der Farbreinzucht zum 01.01.1958 das Verpaaren verschiedener Farbschläge verboten, bis auf eine Ausnahme: die Verpaarung schwarzer Großspitze mit Wolfsspitzen blieb weiterhin erlaubt. Zudem fiel die Bezeichnung „andersfarbig“ weg, womit Scheckentiere faktisch ausgeschaltet wurden. Für alle Spitzvarietäten waren nur noch die Farben Schwarz, Weiß, Braun, Grau und Orange zulässig. Man wollte mit dieser Maßnahme der Verwässerung der verschiedenen Farbschläge entgegenwirken, schoss aber – gerade in Anbetracht des geringen Bestandes an Großspitzen – mit Bravour über das Ziel hinaus. Obwohl der Kerngedanke hinter dieser Maßnahme absolut nicht von der Hand zu weisen ist, wäre es sicherlich sinnvoller gewesen, die Verpaarung der unterschiedlichen Farbschläge unter strengen Auflagen auch weiterhin zu gestatten.

 

1965 erfolgte dann als nächster Schritt die Trennung von Wolfsspitzen und Großspitzen. Diese durften nun überhaupt nicht mehr miteinander verpaart werden. Auch hier war der Grund die Reinzucht: man wollte wissen, was man züchtet und was genau geworfen wird. Bis dato fielen in Wolfsspitzwürfen Großspitze und in Großspitzwürfen Wolfsspitze. Oder auch beides gleichzeitig. Das lag daran, dass gerade während der Zeit des 2. Weltkriegs die Groß- und Wolfsspitze doch relativ inflationär miteinander gekreuzt wurden. Um dem Herr zu werden, beschloss man daher die Trennung von Wolfsspitz und Großspitz und das Verbot der Verpaarung beider Varietäten. Dies führte jedoch dazu, dass man das Kind mit dem Bade ausschüttete Die damalige Ausschaltung der Wolfsspitze als mögliche Verpaarungspartner führte den Großspitz erstmals an den Rand des Aussterbens, sie war also in ihrer strikten Umsetzung unter den damaligen Umständen nicht allzu glücklich. 

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Schlechte Erziehung als Grund für die geplante Tötung - heute undenkbar!? [13]

Ein weiterer Grund dafür, dass die Großspitze zu dieser Zeit fast ausgestorben sind, war eine toxische Verquickung von Unkenntnis über das Wesen des Spitzes und die schlechte Erziehung der Hunde. So wird beispielsweise 1968 aus der Schweiz berichtet, dass von den wenigen dort verbliebenen, weißen Großspitzen lediglich einer eines natürlichen Todes starb - alle anderen wurden erschossen! Beispiele dafür: Guido von der Norisschanze sollte auf Wunsch seines Besitzers getötet werden, weil er durch schlechte Erziehung zum Angstbeißer geworden war, während Flora von der Norisschanze und ihr Sohn (beide mit "Vorzüglich" bewertet) erschossen wurden, weil ihr Besitzer für lange Zeit ins Krankenhaus kam und dieser in seiner Verzweiflung keinen anderen Ausweg mehr sah, als beide Hunde durch den Wildhüter töten zu lassen. 

 

1969 fand dann die Einführung des Mittelspitzes statt, denn nachdem die Einteilung und Zucht der Spitze nach Größe anerkannt wurde, klaffte jahrzehntelang im Größenbereich von 28 cm bis 40 cm ein schwarzes „Nichts“. Hier wie dort war das sehr schade, denn viele gute, kräftige Hunde gingen der Zucht verloren. Bisher scheiterte die wieder und wieder geforderte Einführung des Mittelspitzes an der schnöden Geldfrage, denn der Mittelspitz als vierte Klasse neben Groß-, Wolfs- und Kleinspitzen hätte dazu geführt, dass es auf Ausstellungen dann insgesamt 40 Klassen gegeben hätte, deren Sieger damals allesamt mit Geldgeschenken prämiert wurden. Man konnte es sich schlicht nicht leisten.

 

Die neue Regelung (vorerst als Übergangslösung) galt jedoch nur für zu große Kleinspitze und nicht für zu kleine Großspitze oder Wolfsspitze, diese waren vom Paarungsprozess der Mittelspitze ausgeschlossen. Paarungen waren daher nur unter Mittelspitzen erlaubt, die Würfe jedoch wiederum als Kleinspitze eingetragen, um dann bei Übergröße erneut als Mittelspitz umgetragen zu werden. Dies sollte sechs Generationen lang fortgesetzt werden. 

Deutscher Spitz Gebrauchshund Wachhund FCI Sektion Gebrauchshundestatus
Wieder vom Schoßhund zum Wachhund 🙄 [14]

Zudem wurde der Deutsche Spitz zwischen 1969 und 1979 immer mal wieder von der FCI-Gruppe 2b (Wach- und Schutzhunde ohne Arbeitsprüfung) in die FCI-Gruppe 9 (Begleit- und Schoßhunde) versetzt. Und das kam so: Im Jahre 1969 musste der VDH für das Ausstellungsreglement der FCI eine gemeinsame Gruppeneinteilung für alle Deutschen Spitze einreichen (siehe Rundschreiben Nr. 14/ 1969). Die Fragestellung der Gruppeneinteilung wurde vom VDH an den Verein für Deutsche Spitze weitergeleitet - und dem damaligen Hauptvorstand fiel nichts Besseres ein, als den Deutschen Spitz laut Sitzung vom 27.07.1969 in die Begleit- und Schoßhundgruppe zu stecken und diese Klassifizierung so an den VDH weiterzuleiten. Diese doch recht fragwürdige Klassifizierung erfolgte unter Wahrung der Wesensart des Deutschen Spitzes, da dieser schon seit uralten Zeiten ein Begleithund des Menschen sei, so der Hauptvorstand. Die Einordnung in die Schoßhundgruppe würde seine Wachsamkeit zudem nicht infrage stellen. Öhm ja.... 🙄

 

Ein Aufschrei ging durch die Züchter- und Vereinskreise! Da die Einsprüche nur so auf den Hauptvorstand niederprasselten, riss man auf der Sitzung vom 31.05.1970 das Ruder herum und ordnete den Deutschen Spitz wieder in die 

Spitz Wachhund FCI Gruppe Begleithund Schoßhund

Schäfer-, Wach- und Schutzhunde

2. Gruppe: Wach- und Schutzhunde

b) ohne Arbeitsprüfung

Deutsche Spitze in den Arten:

1. Großspitze aller Farbschläge

2. Wolfsspitze

3. Mittelspitze aller Farbschläge

4. Kleinspitze aller Farbschläge

 

ein. Nach jahrelangem Hickhack landete der Spitz schließlich endgültig bei den Schoßhunden. Damit wurde - insbesondere den großen Spitzen - der Gebrauchshundestatus entzogen - denn wer bildet schon bei der Polizei einen Schoßhund aus?! 

 

Schließlich wurde auf Betreiben des Schweizers Dr. Hans Räber ("Enzyklopädie der Rassehunde") die FCI-Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp) gegründet, in welcher der Deutsche Spitz seit 1990 vertreten ist. 

Pomeranian Zwergspitz Geschichte Unterschied Verein Deutsche Spitze
Links Zwergspitz aus deutscher Linie, rechts Pomeranian

1974 erfolgte dann die Einführung des "alten", neuen Größenschlags Zwergspitz, nachdem die Bezeichnung im Jahre 1922 abgeschafft worden war, um den Pomeranian mit in den Standard für unsere Deutschen Spitze aufnehmen zu können. Die Standardänderung, die zur Einführung des Pomeranians nötig war, erfolgte allerdings ohne Beschluss der Generalversammlung, sondern nur durch den damaligen Hauptvorstand auf der Sitzung vom 03.02.1974. Wir haben "über den Kopf der Generalversammlung hinweg gehandelt", äußerte sich Werner Jäger dazu. Der Beschluss erfolgte wohl unter Druck des VDH und führte zur Erweiterung des FCI-Standards um den Zwergspitz/ Pomeranian.

 

Man musste allerdings auf Vereinsseite schnell und ernüchtert feststellen, dass die Pomeranians in ihrer Heimat nicht nur nicht nach Farben gezüchtet wurden, sondern dass sie - neben einer anderen Kopfform - auch ein anderes Wesen aufwiesen, als die Zwergspitze aus deutschen Linien. Kritisiert wurden zudem die untypische, hohe Rutenhaltung und die häufig vorkommenden Apfelköpfe bei den Importtieren, ebenso waren verkürzte Schnauzen und Kiefer ein Problem. Manche Importtiere waren mit 1,5 Jahren deckunfähig, viele Hündinnen konnten nur mit Kaiserschnitt gebären. Als Konsequenz dieser Erfahrungen wurde 1987 der Antrag gestellt, die Rasse Pomeranian als eigenständige Spitzrasse anzuerkennen. In der Praxis hieß das, dass nach dem Willen des Vereinsvorstandes der Pomeranian als eine eigene, ausländische Rasse gelten sollte, ähnlich dem Japan-Spitz. [11] Die eigens dafür eingesetzte Kommission kam allerdings zu keinem Ergebnis. Als Alternative schlugen der Hauptvorstand - und später der VDH - vor, die Zwergspitze und die Kleinspitze zu einer einzigen Varietät zu verschmelzen, um so deren Zuchtbasis zu vergrößern. Dieser Vorschlag wurde jedoch auf der im Jahre 1990 stattfindenden Generalversammlung von der Mehrheit der Anwesenden dankend abgelehnt. 

 

Weiterhin wurde 1974 die Verpaarung unterschiedlicher Größenschläge verboten. Diese Maßnahme in Kombination mit der Farbreinzucht von 1958, der Abtrennung von Wolfs- und Großspitzen von 1965 und der Einfügung der Größenschläge Mittelspitz (1969) und Zwergspitz (1974), welche den eh schon sehr übersichtlichen Genpool der Großspitze nochmals verkleinerte, besiegelte das Schicksal der Großspitze im Prinzip. Bereits in den 70er-Jahren standen die großen Spitze quasi kurz vorm Aussterben, die letzten vorhandenen Tiere konnten nur noch hochgradig inzüchtig verpaart werden. 

 

Was die Population der Varietät Großspitz angeht, so wurden in den 50er und 60er Jahren noch jährlich ungefähr 30 Welpen pro Jahr eingetragen. Dies änderte sich leider schlaghaft zu Beginn der 70er Jahre. Im Jahre 1973 wurde gerade einmal ein einziger Welpe verzeichnet. Es ging danach zwar allmählich wieder aufwärts, allerdings wurden erst gegen Ende der 80er Jahre wieder mehr als 30 Welpen gemeldet. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gingen die Eintragungszahlen wieder zurück auf um die 20 Welpen. Wirklich bedenklich war allerdings, dass von 1997 bis 1999 kein einziger schwarzer Großspitzwelpe mehr in den Zuchtbüchern Deutschlands zu verzeichnen war.

Japanspitz Deutscher Spitz Geschichte Großspitz
"Japanischer" Großspitz 🤡 [9]

Im September 1981 wurden dem Verein für Deutsche Spitze auf der Generalversammlung Anträge von der Landesgruppe Bayern und der Ortsgruppe Köln vorgelegt, die die Einführung des verbindlichen HD-Röntgens vorschlugen. Es wurde beschlossen, dass sich ab 01. Januar 1983 alle Wolfs- und Großspitze, die zur Zucht verwendet werden sollen, der HD-Röntgung unterziehen müssen. Bis April 1983 gab es 132 Auswertungen von Röntgenbildern, welche ergaben, dass rund 33% der geröntgten Tiere leichte bis schwere HD hatten. Mit Hunden, die mittlere bis schwere HD aufwiesen, durfte nicht mehr gezüchtet werden. Bereits im November 1983 ging Klage gegen den Verein beim Landgericht Köln ein. Man klagte bis vor das Oberlandesgericht, welches dem Verein letztlich Recht gab. Wie zielführend es allerdings war, die damals bereits stark dezimierte Großspitzpopulation durch das HD-Röntgen nochmals zu verkleinern, stelle ich jetzt hier einfach mal in den Raum....

 

1984 erfolgte die Anerkennung des Deutschen Spitzes in England seitens des englischen Kennel Clubs. 

Japanspitz Großspitz Geschichte
Export von Spitzen nach Japan [10]

Am 28. September 1990 wurde der erste in Deutschland gezüchtete Japanspitz im Zwinger "von der Böhmerwies'n" geboren. Der Japanspitz sieht dem weißen Großspitz erstaunlich ähnlich, gilt aber als eigenständige Rasse und wurde noch in den 50er-Jahren als "Nippon-Spitz" bezeichnet. In alten Spitzheften wurde er allerdings auch als "japanischer Großspitz" beschrieben. Vermutlich weil früher der Begriff "Deutscher Spitz" aufgrund der vorherrschenden politischen Verhältnisse sehr negativ besetzt war, behaupteten die Japaner, den Japanspitz aus dem Samojeden herausgezüchtet zu haben. Schaut man sich die alten Japanspitze (die "japanischen" Großspitze") einmal wirklich an, klingt diese These allerdings mehr als lächerlich, denn man erkennt eindeutig den Deutschen Spitz in ihnen.

 

Deutsche Spitze wurden übrigens um 1970 herum in einem solchem Ausmaß nach Japan exportiert, dass der Vorstand des Vereins für Deutsche Spitze sogar Empfehlungen dazu herausgab, welches Exportunternehmen man vermeiden sollte, so man denn einen vernünftigen Hundetransport in den Nahen Osten gewährleisten möchte. Der Japanspitz selbst wird allerdings erst seit 1988 vom Verein für Deutsche Spitze betreut. 

Wolfsspitz Großspitz Kreuzung verboten Verbot Kreuzungsverbot Verein Deutsche Spitze
Über für das Kreuzungsverbot von Wolfsspitz und Großspitz [5]

Im Jahre 1994 wurden die letzten braunen Großspitzwelpen im Zwinger "von der Kesterburg" geboren, der braune Großspitz galt danach faktisch als ausgestorben. Erst 2007 erblickten wieder braune Großspitze durch Rückkreuzung das Licht der Welt, sie sind aber nach wie vor recht selten.

 

1994 erfolgte schließlich die Einbindung der Keeshonden in den Wolfsspitzstandard. Weil sich nämlich der Verein für Deutsche Spitze als zuchtbuchführender Verein damals gegen einen eigenen Standard für den Keeshond aussprach (dies hätte nämlich die Gründung eines eigenen Keeshondvereins zur Folge gehabt), wurde er von der FCI beauftragt, den Keeshond irgendwie mit in den Standard für Wolfsspitze hineinzuarbeiten - ohne jedoch im Vorfeld von der FCI überhaupt mal gefragt worden zu sein. Dies traf beim Verein erstmal nicht auf Gegenliebe, da man selbst von Vereinsseite aus den Keeshond zu dieser Zeit als reinen Showhund betrachtete, ganz im Gegensatz zum Gebrauchshund Wolfsspitz. Ebenfalls auf wenig Gegenliebe beim Verein traf die Art und Weise insbesondere der Finnen und Schweden. So erhielt der Vorstand Briefe aus Finnland und Schweden, die sehr unangemessen forderten, dass der Verein für Deutsche Spitze doch bitte akzeptieren möge, dass der Wolfsspitz lediglich in Mitteleuropa beheimatet ist, während der Rest der Welt doch Keeshonden züchtet. Das nenne ich mal Chuzpe! 😬

 

Der Keeshond sollte im Vorfeld - auf Initiative einiger skandinavischer Züchter und Vereinsfunktionäre - als holländische Rasse neben dem Wolfsspitz bei der FCI geführt werden, worüber allerdings der niederländische Spitzverein überhaupt nicht informiert wurde, obwohl ihn diese Aktion ja unmittelbar betraf. Es wurde sogar schon ein eigener Standard für den Keeshond ausgearbeitet, das gesamte Vorhaben dann aber doch noch gestoppt und man setzte sich zusammen an einen Tisch, um eine tragbare Lösung für alle zu finden. 

 

Hauptargumente der eigens für einen gemeinsamen Rassestandard eingesetzten FCI-Standardkommission waren die Ähnlichkeit der Idealtypen und die enge Verwandtschaft von Wolfsspitz und Keeshond - gleichermaßen durch gleiche Vorfahren wie durch die regelmäßigen Verpaarungen belegt. Dafür wurde die Widerristhöhe des Wolfsspitzes (vorher bis maximal 60 cm) um 2 cm nach unten gesenkt, während bei der Kopfform, neben dem fuchsartigen Kopf des Wolfsspitzes, auch der etwas mehr gerundete Kopf des Keeshonds mit in den Rassestandard aufgenommen wurde. 

 

Im Jahr 2002 wurden zwei American-Eskimo-Dog-Hündinnen aus den USA importiert und in die Großspitzpopulation eingekreuzt. Die "Eskies" sind Nachfahren von großen Spitzen, welche von deutschen Auswanderern zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit in die USA genommen wurde. Die Eskimo-Dogs sehen unseren Spitzen optisch immer noch recht ähnlich, weisen allerdings ein anderes Wesen auf - und oftmals auch Jagdtrieb. Obwohl der Deutsche Spitz seit seiner Ankunft in den USA einige Einkreuzungen fremder Hunderassen über sich ergehen lassen musste (was ihn ja erst zum American Eskimo Dog machte), wurden die importierten Hunde, ohne mit der Wimper zu zucken, 1:1 zu weißen Großspitzen umgeschrieben. 

Farbtrennung Deutscher Spitz Schwarz Weiß Verpaarung fidele Pfoten

Im Jahre 2003 fiel der erste VDH-Wurf aus einer Schwarz-Weiß-Verpaarung in Deutschland im Zwinger „von den fidelen Pfoten“ - der Erste seit Einführung der Farbreinzucht von 1958. Die Elterntiere waren die weiße "Buffy vom Steingarten" und der schwarze "Brit z Bratislavy", welche einem Wurf mit drei reinschwarzen Rüden, einem schwarzen Rüden mit grauen Abzeichen und einer schwarzen Hündin mit weißen Abzeichen das Leben schenkten.

 

Ebenfalls 2003 verkündete die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen), dass Groß- und Mittelspitze als vom Aussterben bedrohte Haustierrassen gelten. Eine Hunderasse gilt dann als bedroht, wenn weniger als 300 Welpen pro Jahr ins Zuchtbuch eingetragen werden. Der Großspitz gilt sogar als „extrem gefährdet“ und fast alle noch lebenden Exemplare sind leider mehr oder weniger miteinander verwandt. Aber auch beim Mittelspitz sieht es nicht viel besser aus, die GEH hat ihn deshalb als „stark gefährdet“ eingestuft.

 

Seit 2019 ist es unter Auflagen erlaubt, farbübergreifend zu verpaaren, ebenso ist die Verpaarung verschiedener Größenschläge wieder erlaubt; nämlich zwischen Großspitz und Mittelspitz und Mittel- und Kleinspitz. 


[2] Zitat Hugo Dannacher in „Der Deutsche Spitz“ Nr. 16, Seite 9 f.

[3] Interessanterweise betreute der Verein für Deutsche Spitze seit 1954 auch die Samojedenzüchter für einige Jahre.

[4] "Der Deutsche Spitz" Nr. 19, Seite 10

[5] "Der Deutsche Spitz" Nr. 44, Seite 5 

[9]  "Der Deutsche Spitz" Nr. 31, Seite 3

[10]  "Der Deutsche Spitz" Nr. 56, Seite 6

[11]  "Der Deutsche Spitz" Nr. 115, Seite 45

[12]  "Der Deutsche Spitz" Nr. 131, Seite 16

[13]  "Der Deutsche Spitz" Nr. 67, Seite 11

[14] "Der Deutsche Spitz" Nr. 62, Seite 10

Stand: 04.09.2023

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