Vom Risiko, ein Hund zu sein

Deutscher Spitz Preußenspitz Hund verhätscheln Vermenschlichung

 

[Meinung] Hochrisiko Hund. Aber wirklich! Ich wundere mich, daß meine Tiere noch leben, obwohl sie ständig ungeheuerlichen Risiken ausgesetzt sind. Besonders der Hund. Die Katzen leben ja drinnen, das ist zwar gefährlich, aber bei Weitem nicht so risikobehaftet wie das Hundeleben meines Kunos. Zumindest wenn man dem Internet und den vielen Blogs sowie unzähligen Experten so Glauben schenken darf:

 

Kuno sollte lieber nicht baden gehen, das ist gefährlich, weil an er Algen sterben könnte. Geht er aber im Sommer nicht baden, stirbt er am Hitzschlag.

 

Ich habe nie einen Eimer Wasser dabei, wenn wir spazieren gehen, obwohl er verdursten könnte. Und lieber Gott, manchmal trinkt er aus einer Pfütze! Leptospirosegefahr!!! Wir werden alle sterben....! Da gibt's zwar eine Impfung, aber auch die verkürzt nur seinen Weg ins Grab. Und der Tierarzt....der Tierarzt....ja, der will doch eh nur am Hund verdienen und spritzt ihn - wenn's sein muß - für neue, güldene Wasserhähne auch zu Tode!

 

Im Winter kratzt Kuno immer haarscharf an Erfrierungen vorbei. Im kalten Auto lauert schon nach 10 Minuten der Schnitter darauf, mit der großen Ernte zu beginnen. Aber auch im Sommer, mit Schattenparkplatz und laufender Klimaanlage, ist schon 2 Minuten später der Ofen aus.

 

Wohin also mit ihm? Zu Hause lauert ebenso die Gefahr, trotzdem ist er hier sicherer. Obwohl da ja den ganzen Tag Futter rumsteht - Erstickungsgefahr!!! Verfettungsgefahr!!! Und dann auch noch Fertigfutter, wie lang wird er so wohl noch leben? Und manchmal, da bekommt er sogar gewürzte Speisen oder Essensreste und sogar GETREIDE! Tod! Tod! Tod! Ständige Futterwechsel kommen erschwerend hinzu, zudem gibt's hier und da heimlich mal etwas Katzenkacke......das Tier ist wahrlich dem Tode geweiht!

 

Manchmal muß Kuno allein vor dem Geschäft warten, während ich drinnen etwas einkaufe. Manchmal muß er auch zu Hause auf mich warten. Wie er das nur aushält, so ohne Agility, ohne Mantrailing, ohne tägliche 4-Stunden-Spaziergänge und häufige Sozialkontakte zu anderen Hunden? Diese natürlich NUR und AUSSCHLIEßLICH ohne Leine. Manchmal ist die Leine bei Hundebegegnungen aber dran. Omanomanoman!

 

Kuno wird am Halsband geführt - wieviel Zeit habe ich noch, bis sein Kehlkopf platzt? Aber auch ein Geschirr hat's in sich, schränkt es doch die Bewegung der Schultern ein und sitzt nie wirklich gut. Und die Leine? Woran befestigen, so daß er beim Reinknallen in selbige keinen Genickbruch erleidet oder ihm die Schultern zerplatzen?

 

Überall lauert der Tod: Grannen, Zecken, Sandmücken! Und erst der Scheiß, den sie übertragen, wie Borreliose. Aber auch das Zeckenschutzmittel ist hochgradig tödlich, und verabreicht man Bravecto, tritt der Exitus quasi umgehend ein!

 

All die Impfungen und Entwurmungen! Wir sprachen bereits von besagtem Arzt, der sich doch nur eine goldene Nase verdienen will....

 

Der Hund mag gern Stöckchen. Ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich pfählt....

 

Und dann die Erziehung! An der Leine ruckeln? Gewalt! Korrekturen? Daß der Hund das ohne Psychologen überhaupt aushält! Hundebegegnungen, in denen die Hunde kleine Konflikte allein austragen? Ich verantwortungsloses Monster! Den Welpen nehme ich in verzwickten Situationen auch mal auf den Arm? Kein Wunder, wenn der Hund dann als Erwachsener gestört ist.

 

Manchmal schränke ich auch seine Bewegung ein, vermutlich ist das ein Fall für den Tierschutz. Wo ist der eigentlich, wenn man ihn mal braucht? Und auf Spaziergängen bekommt das arme Tier auch keinerlei Futter von mir für gute Leistungen! NIE! Nein, der muß kommen, weil ich es ihm sage - ohne dafür bezahlt zu werden! Das nennt man Kinder....ähh.....Tierarbeit! Psychische Gewalt und Ausnutzung Schutzbefohlener ist es ebenso! Und ich Monster habe ihm im Wald auch noch nie einen Baum mit Würstchen und Käse dekoriert! Wahrlich ein Hundeleben ist es, welches er da lebt.

 

Bei Regen trägt der Hund keine Jacke und im Winter keinen Mantel. Auch Schuhe bekommt er nicht an, der arme Köter, trotz des Streusalzes, herumliegender Scherben und vieler Fixerspritzen! Und auch des nachts hat er ein kein grell-blinkendes Hochsicherheitshalsband um. Daß der noch lebt, grenzt an ein Wunder! Schließlich sieht man ihn ja ohne die Discobeleutung gar nicht.....

 

Die Pfoten werden nicht weich gecremt, die Näpfe nicht täglich gereinigt? Das arme Ding....

 

Und an Silvester bin ich mit dem sich fürchtenden Tier nicht etwa in die Wallachei gefahren - nein, er mußte in der Stadt bleiben und zu allem Überfluß wurden ihm die Ohren mit Watte ausgestopft und er hat einen Teelöffel Eierlikör (!!!) zur Beruhigung bekommen. Dabei ist Alkohol doch für Hunde hochgradigst tödlich!

 

Tja, Summa Summarum ist sein Hundeleben extrem gefährdet, das baldige Ableben des armen Tieres wohl unausweichlich. Zumindest sagt das das Internet. Vielleicht sollte ich ihn ausstopfen lassen und ihn ins Regal stellen? Das jedenfalls wäre weit weniger gefahrvoll für ihn.

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Kommentare: 1
  • #1

    Thomas Klüh (Donnerstag, 01 April 2021 17:32)

    Meiner musste auch schon oft sterben, weil er:
    - Eimerweiße Kackhaufen gefressen hat
    - Weintrauben und sogar Trester erwischt hat
    - Mäuse gefangen hat, die bestimmt vorher einen Giftköter gefressen hatten
    - an einem Weinrebenstock gekaut hat (zuerst das Gift des Stockes geschluckt, dann Splitter in den Mund bekommen, um dann den finalen Stoß in di- e Kehle zu kommen)
    - Tonnenweiße Giftpflanzen gefuttert
    - dann nutze ich eine Langleine, in der er sich verheddert und sich die "Flügel" rausreißt
    ;-)