Zur preußischen Kaiserfamilie der Hohenzollern gehörte der Deutsche Spitz ganz einfach dazu. Das ursprünglich aus dem Schwabenland stammende Adelsgeschlecht der Hohenzollern stellte seit 1701 die preußischen Könige und von 1871 bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs, im Jahre 1918, die deutschen Kaiser. So wurde Wilhelm Prinz von Preußen als Knabe in einer Porträtstatuette* verewigt, welche ihn mit einem Spitzlein zeigt. Wilhelm war der älteste Sohn des damaligen Kronprinzenpaars und somit der Enkel des letzten Deutschen Kaisers Wilhelm ll. Als Wilhelm im Mai 1940 – im Alter von 34 Jahren - als Oberleutnant der Wehrmacht am Frankreichfeldzug teilnahm, wurde er bei der Erstürmung von Valenciennes schwer verwundet. Drei Tage später starb er. Der Tod des schönen Prinzen erfuhr im Volk große Anteilnahme und viele nahmen an seinem Begräbnis teil.
Doch der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Bereits Wilhelms Eltern - das preußische Kronprinzenpaar Wilhelm und Cecilie - werden auf zwei Postkarten mit ihrem kleinen, weißen Spitz dargestellt. Kronprinz Wilhelm war der älteste Sohn des späteren Deutschen Kaisers Wilhelm ll. und Auguste Viktorias, er war der Enkel von Friedrich lll. und Urenkel des ersten Deutschen Kaisers seit 1871, Wilhelm l.
*Wilhelm Prinz von Preußen/ Knabe mit Hund / Bildnisgruppe:
Prinz Wilhelm von Preußen (1906–1940) war der älteste Sohn des damaligen Kronprinzenpaares, das Pagels den Auftrag zu dieser Porträtstatuette erteilte. Das Tonmodell entstand 1910 im Marmorpalais in Potsdam, also in den vom Kronprinzenpaar mitbewohnten Schlossräumen. Eine erste Marmorfassung wurde im selben Jahr in der Großen Berliner Kunstausstellung ausgestellt und dürfte im kaiserlichen Besitz verblieben sein (Nr. 1332a). Die Marmorreplik für die Nationalgalerie war noch im Januar 1911 in Arbeit und wurde im darauffolgenden Monat übergeben. Der Hang Pagels’ zu starker Verfestigung der Formen tritt hier zugunsten einer mehr kindgemäßen Harmonie etwas zurück. Typisch für die Werke des Bildhauers ist aber die oktogonale Form der Plinthe, die wohl eine Mehransichtigkeit suggerieren soll, hier jedoch vor allem den Statuettencharakter betont. Das Motiv wurde von der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) in Berlin reproduziert; durch seine Mischung aus Unverbindlichkeit und Gefälligkeit war es für eine solche Vervielfältigung durchaus geeignet. Ähnliche Porträtstatuetten – etwa die der Kinder des Hauses Krupp (um 1905; Verbleib unbekannt) – belegen, dass Pagels ein in Kreisen des Hofes und des Kapitals beliebter Künstler war.
Material: Marmor; Maße: 85,5 x 37,5 x 26 cm (H x B x T); hergestellt von Hermann Joachim Pagels (1876-1959) im Jahre 1910 (Marmor 1910-1911), in Potsdam & Berlin.
Herkunft/Rechte: VG Bild-Kunst, Bonn, 2023 / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)