Das Schönste an einem schönen Spitz ist sein prachtvolles Haarkleid. Erste Aufgabe eines Spitzbesitzers muss es daher sein, dieses Wunderwerk zu hegen und zu pflegen. Vielfach ist die Meinung verbreitet, dass es hierzu besonders großer Mühe bedarf - das Gegenteil ist jedoch der Fall. Die Fellpflege beim Deutschen Spitz ist nicht im Ansatz so aufwendig, wie man meint. Nichtsdestotrotz muss man seinen Spitz schon pflegen! Insbesondere der Wolfsspitz bedarf hier eines Mehraufwandes, einerseits durch seine gekreppte Fellstruktur und andererseits aufgrund der teilweise eingezüchteten Keeshond-Fellmassen. Das Fell des Großspitzes hingegen ist wirklich pflegeleicht. Ist der Schmutz erstmal getrocknet, kann er ganz leicht abgeschüttelt werden. Daher muss der Großspitz auch so gut wie nie gebadet werden.
"Weniger ist mehr" ist der Grundsatz, nach dem man sich bei der Haarpflege seines Spitzes richten sollte. Das heißt, je weniger man tut, desto schöner zeigt sich das Haarkleid des Spitzes. Man einem Übermaß an Pflege schadet man dem Fell mehr, als man ihm nutzt. Ungeeignete Kämme und Bürsten und zu häufiges Baden sind zu vermeiden. Gerade mit dem Einsatz des Kammes sollte man sehr vorsichtig sein, um nicht zu viel Unterwolle herauszureißen, die dem Stehhaar ja erst den entsprechenden Halt gibt. Gerda Umlauff berichtet uns in ihrem Büchlein von der Aussage einer englischen Züchterin, die konstatierte:
"Den Kamm darf man hauptsächlich nur zur Reinigung der Haarbürste benutzen, denn dabei kann er keinen Schaden anrichten".
Auch mit dem Einsatz der Zupfbürste/ Drahtbürste sollte man übrigens sehr, sehr sparsam sein, um nicht zu viel Unterwolle zu entfernen.
Benötigte Utensilien zum Bürsten des Spitzes:
- eine Noppenbürste
- eine Zupfbürste
- einen Metallkamm mit engen Zinken
- eine Naturborstenbürste
- eine Fellschere
- eine Zerstäuberflasche gefüllt mit Wasser und etwas Fellpflegemittel
Ein Tipp am Rande: Kaufen Sie lieber die hochwertigen (und folglich eher teuren) Bürsten oder Kämme, sie machen sich bezahlt. Wer hier spart, spart am falschen Ende. Dies bedeutet allerdings nicht, dass man sich irgendwelche hochgepriesenen Zupfbürsten für bis zu 90 € kaufen muss. Ich habe die alte Zupfbürste ganz links von meiner Oma bekommen und sie ist mit Abstand die Beste, die ich je hatte. Kratzt nicht, zieht wirklich nur die lose Unterwolle heraus und durch die dicken Zinken bricht auch das Fell nicht ab.
An sich reicht es locker, den Spitz einmal in der Woche gründlich durchzubürsten. Dabei wird die Haut massiert und durchblutet, während das natürliche Fett des Fells von der Wurzel auf die ganze Länge verteilt wird, wodurch das Fell frisch und gesund aussieht. Fellpflege ist übrigens während des gesamten Jahres wichtig und nicht nur im Fellwechsel. Verfilzte Partien isolieren nicht, sondern leiten die Wärme nach außen vom Körper weg. Die Isolierwirkung des Fells im Sommer wie im Winter beruht auf den Luftschichten, die sich zwischen Fell und Haut befinden. Diese Luftschichten werden durch Filze behindert.
Beim Bürsten geht es grundsätzlich darum, das Fell aufzulockern, damit es nicht verfilzt und damit Luft an die Haut kommt - obwohl manche Spitzbesitzer anscheinend meinen, der Zweck des Bürstens läge darin, eine möglichst große Menge an Unterwolle aus dem Fell zu holen. Natürlich hängen nach einiger Zeit Haare in der Bürste und während des Fellwechsels ist die Bürste vermutlich schon nach zwei Minuten voll, aber das sind eben Haare, die ohnehin schon lose waren. Extra herausrupfen muss man die Unterwolle nicht, denn das zerstört höchstens die Textur des Fells. Immer wieder lässt sich leider beobachten, dass vielen Spitzen zum Sommer hin wirklich jedes Unterwollhaar entfernt wird. Resultat des Ganzen ist ein Hund, dessen Fell nicht mehr absteht, sondern schlaff wie gekochtes Sauerkraut herunterhängt. Hierbei wird vergessen, dass das Unterhaar auch im Sommer eine Funktion erfüllt - es schützt den Hund nämlich vor der Wärme.
Für die normale Fellpflege ist daher eine Noppenbürste die Bürste der Wahl. Nur bei besonders üppig behaarten Spitzen sollte die Zupfbürste ab und an zum Einsatz kommen, hier reicht die Noppenbürste meist nicht aus. Da trockenes Haar leichter bricht, sprühen Sie vor Beginn - und auch immer mal wieder zwischendurch - den Hund mit einer Mischung aus Wasser und Fellpflege ein. Wenn dann losgebürstet wird, ist es wichtig, das Fell in kleine Partien zu unterteilen und wirklich bis auf die Haut herunter zu bürsten, also auch den Haarboden (bei uns die Kopfhaut) zu erwischen und nicht nur die Oberfläche des Fells zu kämmen. Der Hund wird dann im Liegen durchgebürstet, den Kragen bearbeiten Sie am besten am Schluss, während der Hund sitzt. Danach kann man nochmal mit einer Naturborstenbürste nacharbeiten, um dem Fell so den letzten Schliff zu verpassen. Für den Hochglanzeffekt kann man den Spitz ganz am Ende noch mit einem angefeuchteten Fensterleder abreiben.
Zu Beginn des Fellwechsels wird oft ein Bad empfohlen, weil dies die Unterwolle gut ablöst. Ich persönlich rate davon ab, da das Spitzfell nicht gewaschen werden braucht - außer unser Spitz hat sich in einem toten Fisch oder irgendwelchen Exkrementen gewälzt. Ansonsten putzt sich das Haarkleid des Spitzes von selbst und die Pflege mit Kamm und Bürste genügt vollständig. Schwarze Spitze sollten nach dem Bad nicht in der Sonne trocken, da das Fell in der Sonne aufhellt und dann einen (möglicherweise unerwünschten) Rotstich aufweist.
Während des Fellwechsels ist es empfehlenswert, das Fell täglich zu bürsten, um das alte, abgestorbene Haar möglichste schnell loszuwerden. Indem man nicht zu viel und zu lange bürstet, vermeidet man eine Beschädigung der Unterwolle. Das Credo lautet in diesem Falle lieber kürzer, dafür aber öfter.
Alte Hundebücher empfehlen für den Fellwechsel täglich ein bis zwei Teelöffel Leinöl und ab und an etwas Lebertran zu reichen, dies erleichtert das Abhaaren und sorgt für ein schönes, glänzendes Fell.
Eine Methode, die lose Unterwolle während des Fellwechsels schnell herauszubekommen ist übrigens das "Carding" bzw. die "Hakelmethode", welche in diesem Video ganz gut erklärt wird. Hierbei arbeitet man sich Quadrant für Quadrant durch das Fell. Man sollte aber darauf acht geben, die Unterwolle nicht gänzlich auszukämmen. Hängen die Deckhaare danach herunter wie gekochte Spaghetti, hat man es mit dem Auskämmen definitiv zu gut gemeint. 😉
Fängt der Spitz an zu riechen, liegt das meist nicht am fehlenden Bade, sondern oft ist es die tote, abgelöste Unterwolle, die den Geruch verursacht. Gerade bei Wolfsspitzen, bei denen die lose Unterwolle aufgrund der Struktur des einzelnen Haares durchaus im Fell haften bleibt, muss dann mit der Bürste nachgeholfen werden. Wird die abgestoßene Unterwolle nicht entfernt, ist das Endergebnis verfilztes, schlecht riechendes Haar, das Hauterkrankungen verursachen kann und für den Hund selbst eine Last ist.
(1) Partie 1 nach vorne bürsten
(2) Partie 2 nach vorne bürsten
(3) Partie 3 nach vorne bürsten
(4) Vorderseite der Mähne nach oben bürsten
(5) Vorderseite der Läufe nach unten bürsten
(6) Vorderseite der Läufe nach unten bürsten
(7) Federn nach oben bürsten
(8) Hosen nach oben bürsten
(9) Rute nach vorn bürsten
(10) Kopfhaare nach oben bürsten
Wichtig: Immer gegen den Strich bürsten! Das tut dem Spitz nicht weh, sorgt aber dafür, dass das Fell gut steht - und Stehhaar isoliert am Besten.
Manche Fellpartien sind eine Herausforderung. Das Fell hinter den Ohren ist sehr weich und flauschig und verfilzt entsprechend schnell. Hier empfiehlt es sich, dieses Areal regelmäßig mit einem feinen Kamm durchzukämmen. Ähnliche Stellen befinden sich am Bauch und in den Achseln.
Ansonsten sollte man den Kamm nur sehr sparsam einsetzen, denn möglichweise zieht er zu viel Unterwolle heraus. Nur während des Fellwechsels, wenn viel tote Unterwolle abgeht, kann man den Kamm ausnahmsweise auch am Körper einsetzen.
Einen Spitz darf man niemals einfach so von seinem dicken Pelz befreien, damit er im Sommer keinen Hitzschlag bekommt. Der Kahlschlag würde dafür sorgen, daß er der Sonne schutzlos ausgesetzt wäre, er könnte schweren Schaden nehmen. Trotzdem kann es hin und wieder notwendig sein, einen Spitz zu scheren. Gerade älteren Hunden, die nicht mehr ordentlich abhaaren oder auch Kastraten kann man damit zu neuer Lebensfreude verhelfen, denn das dicke, wollige Fell alter oder kastrierter Hunde kann zu Kreislaufproblemen führen. Dennoch sollte man auch hier das Fell nicht auf wenige Millimeter kürzen, sondern schon mindestens (!) 2 cm stehen lassen.
Ende des 18. Jahrhunderts war es in Holland ein Mode-Gag, Keeshonden wie Pudel zu scheren. Man verpasste ihnen damals eine sogenannte "Löwenschur". Für Kastraten, die meist ein sehr dickes, wolliges und weiches Fell entwickeln, das die Fellpflege in einen wahren Staatsakt verwandelt, wäre dies ja vielleicht eine Möglichkeit, diese Herausforderungen zu umgehen. Im Übrigens ändert sich die Struktur des Fells durch die Kastration derart, dass wirklich alles darin hängen bleibt, zudem dauert es ewig, bis das Fell trocken ist. Daher würde ich schon aus diesem Grund von einer Kastration abraten.
Immer häufiger bekomme ich Deutsche Spitze zu Gesicht, die Kleidung tragen. Hier mal ein Mäntelchen, weil es regnet, dort einen Pullover, weil ja Winter ist. Sinn oder Unsinn? Schauen wir mal in den FCI-Rassestandard. Dort ist zu lesen:
"Wetterunempfindlichkeit, Robustheit und Langlebigkeit sind seine hervorragendsten Eigenschaften."
und
"Deutsche Wolfsspitze/Keeshond haben ein doppeltes Haarkleid."
Dies gilt auch für sämtliche anderen Varietäten. Dieses doppelte Haarkleid ist wetterfest, wasserabweisend und sowohl wärmend als auch kühlend, sodass der Hofhund "Spitz" zu jeder Jahreszeit gut geschützt ist. Von Natur aus. Wenn also der Deutsche Spitz irgendetwas wirklich nicht braucht, dann Oberbekleidung. Sparen Sie sich das Geld, Ihr Spitz wird es Ihnen danken!
Man kann die ausgebürstete Unterwolle seines Spitzes auch sammeln und zu Wolle verspinnen lassen, um sich daraus etwas Schönes zu stricken. Hundewolle kratzt nicht und ist kuschelweich und gibt eine großartige Wärme ab und besonders im dichten Zustand kann sie sich durchaus mit Nordlandjacken messen. Ein anderer Name für die Hundewolle ist "Chiengora", da das Garn wohl mit Angora zu vergleichen ist - und es so wohl weniger nach Hundehaar klingt ;-)
Unsere erste eigene Wolle aus Hundehaar. Wenn ich jetzt noch stricken könnte......
Läuft der Hund viel auf Asphalt, ist es in der Regel nicht notwendig, die Krallen zu kürzen, da diese sich von selbst ablaufen. Testen kann man das, indem man ein Blatt Papier nimmt, welches man problemlos (!) unter die Krallen des stehenden Hundes schieben können muss. Klappt das nicht, dann sollte man die Krallen mittels einer Krallenschere kürzen, wobei man hier aufpassen muss, nichts ins "Leben" zu schneiden - das blutet dann nämlich ordentlich. Gerade wenn man noch nie selbst Hand an Hundekrallen gelegt hat, ist es sicherlich besser, diese beim ersten Mal vom Tierarzt kürzen zu lassen.
Vom Eincremen der Pfotenballen halte ich rein gar nichts, schließlich sollen diese ja widerstandsfähig und robust sein. Butterweiche Zartheit steht Robustheit allerdings diametral entgegen und so treten sich beispielsweise Scherben viel leichter in weiche Ballen ein, als in raue und harte.
Im Sommer sollte man täglich zwischen den Zehen und Schwimmhäuten und auch unter den Pfoten nachschauen, ob sich Grannen verfangen haben, da sie mit Widerhaken versehen sind und nach und nach in den Körper eindringen können; man hat Grannen auf Röntgenaufnahmen schon im Brustkorb von Hunden gefunden. Ich persönlich schneide im Sommer das Fell unten zwischen den Pfotenballen kurz, lasse jedoch die Tasthaare vorn an den Pfoten stehen. Auf diese Art verfangen sich die Grannen auch nicht so leicht und der Hund hat trotzdem noch ein Gefühl für die ihn umgebende Oberfläche.
Hat der Hund sich selbst eine Granne herausgepuhlt und diese versehentlich abgeschluckt, hängt ihm diese oftmals sehr unangenehm im Hals fest. Man merkt das daran, dass er permanent schlabbert und schmatzt und offensichtlich versucht, die Mistgranne irgendwie runterzuwürgen. Hier hilft es, ihm eine ordentliche Portion Magerquark oder Sauerkraut zu reichen. Dadurch kann die Granne abgeschluckt werden und gut schmecken tut's auch.
Ein Körperteil, der gern vernachlässigt wird, ist der Allerwerteste des Hundes. Ich reinige ich die Popos meiner Hunde täglich und entferne dabei auch etwaige Kotreste. Das Mittel der meiner Wahl sind dabei Feuchttücher, aber man kann natürlich auch einen eigens dafür vorgesehenen Lappen verwenden, der zuvor in lauwarmes Wasser getaucht wurde. Der saubere Hundepopo sieht nicht nur netter aus und ist auch hygienischer bei im Haus oder in der Wohnung lebenden Hunden, sondern ist auch sinnvoll in Hinsicht auf krankhafte Veränderungen des Afters, die so natürlich schneller vom Halter bemerkt werden.
Wie bei uns Menschen ist auch in der Hundewelt die Qualität des Gebisses von Hund zu Hund unterschiedlich. Manche Tiere haben selbst im hohen Alter noch erstklassige Zähne, während andere schon als Jungtiere Zahnstein ansetzen. Dennoch sollte man bei allen Hunden regelmäßig nach dem Gebiss schauen, denn Zahnschmerzen oder entzündetes Zahnfleisch gehen auch an einem Hund nicht spurlos vorbei. Schlechte Zähne machen sich auch oft durch penetranten Maulgeruch bemerkbar, hier sollte dann lieber mal der Tierarzt drüber schauen.
Ich habe mich mal am Zähneputzen bei den Hunden versucht, halte es aber inzwischen für blödsinnig. Die beste Möglichkeit zur Zahnpflege ist meiner Meinung nach die Verfütterung von großen Knochen, die durch das intensive Kauen den Abrieb fördern. Ich bevorzuge für die Zahnpflege Röhrenknochen. Oft wird ja davon abgeraten, sie zu verfüttern, da sie zu hart wären. Genau das ist aber der Sinn des ganzen: ein weicher Knochen bewirkt keinen Abrieb, ein harter schon. Zudem traue ich meinen Hunden genug Grips zu, zu wissen, wie fest sie an so einem Knochen herumkauen können. Ein weiterer Vorteil ist die Größe der Röhrenknochen, denn sie können nicht abgeschluckt werden. Allerdings muss man bei Knochen aus der Tiefkühlung aufpassen, dass sie vor der Verfütterung komplett aufgetaut sind, sonst kann sich der Hund tatsächlich einen Zahn an dem hartgefrorenen Knochen abbrechen.
Zusätzlich zur Knochenkauerei bediene ich mich hin und wieder so einem Schaber gegen Zahnbeläge (siehe Foto), den jeder sicher auch vom eigenen Zahnarztbesuch kennt. Diese kann man für einen schmalen Taler im Internet kaufen und so dem Hund hartnäckigere Zahnbeläge einfach entfernen.
....sollte man regelmäßig kontrollieren, insbesondere im Sommer, wenn Grannenzeit ist. Eine Reinigung ist nur bei starken Schmutzablagerungen erforderlich.
Bei der Rasse eigentlich unproblematisch. In älteren Büchern wird die tägliche Reinigung der Hundeaugen empfohlen. Am besten direkt am Morgen mit einem eigens dafür vorgesehenen Waschlappen, der zuvor in lauwarmes Wasser getaucht wurde.
Der wichtigste Punkt hinsichtlich der medizinischen Vorsorge kommt direkt mal an den Anfang: die Tollwutimpfung. Ganz gleich, wie man zum Impfen generell steht, geht es mir hier weniger um den Wirkstoff, sondern darum, daß bei Verdacht auf Tollwut Tests am noch lebenden Tier NICHT erlaubt sind. Das wiederum heißt, daß der Amtstierarzt bei Tollwutverdacht immer zuerst euthanasieren lässt und dann erst auf Tollwut testet. Das sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist im Rahmen der "adopt-don't-shop-Kampagnen" und der daraus folgenden Importe von Auslandshunden gar nicht so gering. Dies wird sehr schön geschildert in diesem Buch: nur ein einziger Auslandshund in der Nachbarschaft mit gefälschtem Impfpass und Tollwut kann für die Euthanasierung aller ungeimpften Hunde, die mit ihm Bekanntschaft gemacht haben, sorgen. Selbst die geimpften Tiere mussten wohl in Quarantäne. Wer darüber mehr lesen möchte, wird hier fündig: Die Tollwutimpfung
Da sich inzwischen die Staupe bei uns wieder heimisch fühlt und auch die Leptospirose nicht zu unterschätzen ist, sollte der eigene Hund auf jeden Fall mindestens seine Grundimmunisierung erhalten. Wie dann weiter verfahren wird, obliegt jedem Hundehalter selbst: die Möglichkeiten reichen vom Weiterimpfen in verschiedensten Zeit-Intervallen bis hin zum Überprüfen des Impfschutzes durch Impftiter.
Wurmkuren sollte man dann und wann machen, allerdings kommt es hierbei natürlich auf den Hund an - Marke Müllschlucker sollte vielleicht mehr als einmal im Jahr entwurmt werden - und auf das persönliche Hygieneempfinden. Natürlich gibt man dem Hund hier Chemie, allerdings greift diese nicht die Darmbakterien an, wie in diversen Foren zu lesen. Ein Antiparasitikum und ein Antibiotikum sind zweierlei Schuh. Beherbergt der Kandidat Flöhe zur Untermiete, sollte man unbedingt daran denken, parallel zu entwurmen, da Flöhe sehr häufig auch Wurmeier übertragen.
Beim Zeckenschutz hat man leider nur die Wahl zwischen Not und Elend. Einerseits sind da die Krankheiten übertragenden Zecken, andererseits die Wirkstoffe der Zeckenschutzmittel, die wie Fipronil oder Permethrin als Nervengift wirken und zum Teil als (beim Menschen) krebserzeugend eingestuft sind. Ich wende den Zeckenschutz nur in der Hochsaison an, aber letztlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Mögliche Mittel zur Erregerabwehr sind in dieser PDF von der Tierärztekammer aufgeschlüsselt (wenn auch nicht ganz aktuell, da von 2007).
Der Einfluß von Weichmachern - insbesondere von Bisphenol A - welches sich sehr häufig in Plastikspielzeug für Hunde finden läßt, verhindert die Methylierung der DNA: während der Trächtigkeit aufgenommene Bisphenole durch die Hündin beeinträchtigen die Gehirnentwicklung der Welpen, die sich später in erhöhter Ängstlichkeit zeigt. Zudem zeigt sich in diversen Tests, daß auch Beeinträchtigungen des Sozialverhaltens und des Lernvermögens auftraten (teilweise über mehrere Generationen).* Weichmacher sollten daher zeitlebens gemieden werden, da sie das Epigenom (mitunter generationenübergreifend) stark beeinflussen können; dies sowohl bei Althunden als auch bei Welpen!
Obacht übrigens bei der Deklarierung "BPA-frei"; dies bedeutet nichts anderes, als daß eben kein Bisphenol A darin vorkommt. Alle anderen Weichmacher können trotzdem im Spielzeug vorhanden sein.
*Kundakovic and Champagne, 2011
Stand: 14.09.2023
Faller (Dienstag, 17 September 2024 19:31)
Ich nutze Markknochen vom örtlichen Fleischer für unseren Wolfsspitz.
Er hatte jede Menge Zahnstein und jetzt ist das Gebiss sauber.
Das Geknabber am Knochen um das Mark heraus zu bekommen hilft.
Christine (Donnerstag, 01 Juni 2023 21:29)
Sehr aufschlussreich, vielen herzlichen Dank!
Marie (Sonntag, 21 Mai 2023 17:55)
Vielen lieben Dank für diesen Artikel. Ich habe schon lange nach so einer gute Erklärung zur Fellpfelge für den Spitz gesucht :)