Anfang März sind wir nach Tschechien in die Nähe von Prag gefahren und haben dort die wunderschöne Großspitzhündin "Folly Zimni sen" kennengelernt. Birk hat Folly am 08. und 09. März zweimal erfolgreich gedeckt. Am 10. Mai 2024 wurde schließlich der kleine Rüde "Goro Kyjská Zahrada", genannt "Willi", geboren. Er ist schwarz, mit Abzeichen, und sehr kräftig. Logisch, wenn man die Milchbar für sich alleine hat. 😉
Sein Abzeichen an der Brust hat übrigens die Form eines Engels. Wir denken, dass der Engel für seine beiden Brüder steht, die nach der Geburt verstorben sind,
Willi lebte bis zur 17. Woche mit seiner Mutter Folly und der 16-jährigen weißen Großspitzhündin "Ambra Kyjská zahrada" bei seiner Züchterin. Dort gab es kein Welpengehege oder ähnliches, so dass er immer überall mit dabei war. Durch eine Katzenklappe konnte er selbstständig in den Garten gehen. Kam man zu Besuch, wurde man von den beiden Hündinnen empfangen - und der kleinen Kruke Willi, der sich das spitztypische Wachhundeverhalten schon erfolgreich abgeschaut.
Durch die Katzenklappe ging er übrigens nicht mit dem Kopf voran, sondern mit den Vorderpfoten. So wie andere halt einen Köpper ins Wasser machen. 😂
Nach Willis Einzug habe ich mich schon immer mal wieder gefragt, ob ich einen Nagel im Hirn hatte, als ich mich dafür entschieden habe, ihn zu kaufen. Inzwischen hat sich aber alles hervorragend eingespielt. Es ist sogar so, dass der Willi mein bester Schüler geworden ist: Im Alter von 8 Monaten kann der kleine Mann ganz problemlos im Freilauf mit uns durch die Stadt tingeln. Er hat den besten Rückruf von allen, beherrscht das Bordsteintraining perfekt, geht niemals selbstständig zu fremden Hunden und zeigt keinerlei jagdliche Neigung. Ich bin doch sehr zufrieden mit ihm. 😍
Will hat natürlich altersgemäß noch viel Grütze im Kopf, aber das ist ja auch nicht anders zu erwarten. Obwohl sowohl Kuno als auch Birk Hütetrieb (richtiger: sie können treiben) besitzen, ist dieser bei Willi am stärksten ausgeprägt. Willi ist ein richtiger Hackenbeißer (Von wegen, das sei nur Gerede, dass der Spitz einem in die Haxen kneift 😎); der hängt mir in den Hacken - was ich bis zu einem gewissen Grad auch zulasse, solange es eben eher lustig als rotzfrech ist - und der treibt auch die beiden Großen via Hackenbiß zum Beispiel zurück zu mir. Entfernt sich einer der beiden Rüden zu weit oder zu lange von mir, bekommt derjenige bei seiner Rückkehr vom Willi erstmal eine gelangt.
Das klingt jetzt so, als hätte der Willi hier die Hosen an, das ist aber ganz und gar nicht der Fall! Er kennt seinen Rang und kann sich auch gut unterordnen. Wie ich bereits schrieb: Ich bin wirklich sehr zufrieden mit ihm!
Unser Willi ist ein sehr aufmerksamer Wächter, wir arbeiten allerdings noch etwas an der Kläfferei. Ein Spitz ist ein Wachhund und natürlich soll und darf der wachen, aber eben nicht derart, dass ich beim Anschlagen vor Schreck fast vom Stuhl falle.
In seinem Fall liegt es daran, dass er eben von klein auf und wann immer er wollte durch besagte Katzenklappe in den Garten gehen konnte und das Wachen von der Pike auf gelernt hat. Das dauert dann eben, bis man dem Spitz entsprechend vermittelt hat, dass Anschlagen erwünscht ist, Kläffen aber nicht. Insofern würde ich denjenigen, die noch niemals einen Spitz hatten und auf der Suche sind, durchaus empfehlen, auch eine derartige Prägung bei der Welpenauswahl zu berücksichtigen.
Wie jeder ordentliche Spitzerich ist der Willi kein bisschen schissig oder ängstlich, sondern geht offen und neugierig auf alles zu, um es zu begutachten. Das war am Anfang auch mit den vielen Menschen so, die hier herumlaufen. Da nun aber nicht jeder gern einen schnüffelnden Spitz am Hosenbein zu kleben hat, musste er als Erstes lernen, so umweltneutral wie möglich zu sein. Das heißt, er hat mit anderen Menschen nichts zu schaffen. Mir ist das auch deshalb wichtig, weil die Hunde sich ja auch nicht stehlen lassen sollen, insofern lasse ich meine Spitze im Welpen- und Junghundealter niemals von fremden Menschen anfassen, um das dem Spitz angeborene Mißtrauen entsprechend wirken zu lassen. Das sind alles Stellschrauben, an denen man durchaus drehen kann.
Der Willi gefällt mir auch optisch sehr gut. Wo viele Großspitze inzwischen zu hochbeinig gezüchtet werden, hat er eine schöne, spitztypische Beinlänge; diese sollte nämlich um die 50 % der Gesamthöhe betragen. Seine Knochenstärke ist super und er ist unfassbar schnell und wendig, weil er eben nicht so groß ist (er ist deutlich kleiner als sein Vater).
Willi hat mehr Fell als der Birk, aber auch bei ihm ist es schön fest und abgesetzt - und unfassbar pflegeleicht. Auch hat er einen ordentlichen und imposanten Spitz-Kragen. Er ist lackschwarz, zwar mit Abzeichen und grauen durchsetzten Bereichen an der Rute und den Hosen, aber ohne braunen Einschlag. Seine Augen sind mandelförmig, so wie es sich eben beim Spitz gehört, die Ohren haben Efeublattform und sind schön klein.
Eben einfach ein fescher Kerl, unser Willi! 😎
Stand: 02.05.2024