Der Deutsche Spitz - ein uralter Bauernhund


Rattler Zwergspitz Deutscher Spitz Scheunenhund Bauernhund
Das Dreamteam unter den Stallhunden: Zwergspitz und Rattler

Deutschland hat eine uralte Bauernhunderasse, den Deutschen Spitz. Er ist der geborene Haus- und Hofhund und mit dem Besitz seines Herrn untrennbar verbunden. 

 

Wer jedoch vom Bauernhund spricht oder hört, denkt dabei gewöhnlich an einen rasselosen Köter, der, schlecht oder gar nicht gepflegt, mit Knochen, und Brotresten gefüttert, an einer elenden Hütte angekettet sein Leben fristet. Leider ist das nicht selten wirklich so. Unter Bauernhund verstand man aber keineswegs allerorts einen minderwertigen Mischling, in Mitteleuropa waren als Wächter des Bauernhofes am häufigsten Spitze, Hovawarts und Pinscher anzutreffen. Diese Tiere waren seit jeher sehr wachsam, wetterfest und genügsam, dabei aber doch klug und leicht erziehbar. Und die zuletzt genannte Eigenschaft war für den Bauern die wichtigste. 

 

Insofern konstatierte der Kynologe Rudolf Löns zu Recht:

„Wenn der Bauer so viel Zeit und Müh’ an die Erziehung wenden müsste, wie es die neuzeitlichen Dressurbücher vorschreiben, dann wäre ihm der Hund keine Hilfe, sondern eine neue Last“. 

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Endlich Feierabend!

Was der Bauer vom Hunde verlangt, Wachsamkeit, Haustreue und eine gewisse Schärfe, soll dieser sozusagen schon bei der Geburt mitbringen. Das meint nicht, dass der Bauer ihn nun überhaupt nicht erzieht, sondern dass er ihn halt nur nicht großartig und aufwendig abrichten muss. Was dem Bauernhunde allerdings immer beigebracht wurde, war das Futterverweigern: Denn nur ein unbestechlicher Wachhund ist auch ein verlässlicher Wachhund.

 

Das Mitnehmen zur bäuerlichen Feldarbeit war für den Hund eine schöne Sache, weil er sich dabei tüchtig auslaufen konnte, hatte aber den Nachteil, dass es durchaus die Jagdlust so manchen Vierbeiners erregt und aus so manchem sonst braven Hausgenossen einen unverbesserlichen Wildhetzer gemacht hat. Im mittelalterlichen Deutschland, im "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation", war die Jagd allerdings ein ausschließliches Vorrecht des Adels. Hielten sich Bauern oder einfache Bürger jagdtaugliche Hunde, so mussten diese Hunde für die Jagd untauglich gemacht werden, beispielsweise durch das Abhacken eines Laufs oder durch einen dicken Knüppel ("büngeln"), welchen sie um den Hals tragen mussten. Da die Bauern ihre Hunde aber für Haus und Hof, Hütearbeiten und etliche weitere Einsatzgebiete brauchten - was mit einem verkrüppelten Hund einfach nicht zu bewältigen ist - ließ sich das Ansinnen des Adels auf Dauer (auch wirtschaftlich) nicht durchsetzen. Schließlich wurde ein besonderer Hundeschlag, nämlich der Spitz, so selektiert, dass er praktisch keinen Jagdtrieb mehr hatte. So ein Spitz ohne Jagdambitionen wurde den Bauern schließlich vom Adel als Haus- und Hofhund zugestanden:

"Darnach kleine oder mittelmäßige Hündlein, die man das nachts auf der Stube und auf dem Hof hat, dass sie unser (!) und unserer Nahrung Wechter seyn"[1] 

Mistbeller - die auf dem Mist bellen

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Ein Spitz bei der Feldarbeit

Diese „spitzartigen“ Hunde traten im Mittelalter durch verschiedenste Funktionen in Erscheinung. Wie schon erwähnt, waren die Aufgabenbereiche dieser Hunderasse sehr vielfältig, einerseits waren sie Wächter des Hauses und des Hofes und wurden als Hütehunde eingesetzt, andererseits wurden sie auch als Schoßhündchen verwendet. In den bäuerlichen Gebieten war die Rasse nicht immer unter dem Namen „Spitz“ bekannt, sondern wurde als „Mistbella“ oder auch „Mistbeller“ bezeichnet. [8]

 

Dieser klassische Misthaufen, auf welchem sich der Spitz am liebsten niederließ, bildete einen willkommenen Hochsitz, von dem aus er alle Zugänge zum Hof hervorragend überwachen konnte. Zudem hat ihm der Misthaufen im Winter schön von unten den Allerwertesten gewärmt. 

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Der Spitz ist sehr vielseitig einsetzbar. Hier ein sehr großes Exemplar mit Löwenschur als Begleiter von Pferdehändlern.

Die jahrhundertealte Verbindung zwischen Spitz und Mensch hat dem Deutschen Spitz all die Fertigkeiten verliehen, welche ihn gerade für die Landwirtschaft unentbehrlich machen. Er ist ein wahrer Allrounder: Er wacht, hütet und treibt das Vieh, er vernichtet das Ungeziefer und ist zudem noch ein brillanter Familienhund und Kindergärtner für die Kleinsten. Zudem hat er keinen Hang zum Jagen oder Streunen.

 

Hervorzuheben ist an dieser Stelle unbedingt, dass ausschließlich der Deutsche Spitz die besondere Eigenschaft des fehlenden Jagdtriebes aufweist - alle seine ausländischen Verwandten werden auch heute noch gern zur Jagd eingesetzt. Und mit all seinen Wachhundanlagen wird der Spitzer geboren, daher gab es selbst in der Neuzeit für ihn auch niemals so etwas wie eine Arbeitsprüfung im Rahmen der Zuchtzulassung.

 

Wachhunde, wie der Spitz, waren für die Menschen durchweg so existenziell, dass sie sogar kultisch zur Abwehr von Unheil als sogenannte "Bauopfer" begraben wurden, was auf ihre Relevanz als Wächter von Haus und Hof hinweist.  Viele Bauopfer finden sich aus der Zeit des Frühmittelsalters: in Pfostengruben bzw. unter der Türschwelle wurden die Hunde – als symbolische Hauswächter – vergraben. Unklar ist allerdings oftmals, ob die Hunde hierfür speziell getötet wurden oder ob bereits verendete Tiere so begraben wurden. Dieser Ritus wurde, wenn auch seltener, bis in das Hoch- und Spätmittelalter und teilweise bis in die frühe Neuzeit erhalten, ein Beispiel ist der Fund eines solchen Bauopferhundes an der Ketzelburg in Haibach, die im 12. Jahrhundert errichtet wurde. 

Spitz = Barnbracke?!

Über den Deutschen Spitz als uralten Bauernhund liefert uns auch das von Petrus de Crescentiis im 13. Jahrhundert nach Chr. geschriebene Werk über die Landwirtschaft, welches im IX. Buche, 87. Kapitel von den Hunden handelt, vielerlei Hinweise. Bei den damaligen Bauernhundeformen handelte es sich um:  

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Ein Bauer bei der Aussaat, an seiner Seite ein großer Spitz mit "Löwenschur"
  • Den Hofhund, im alemannischen Gesetz und im "Lex Baiuvariorum" bereits im 8. Jhd.  als "Hovawarth" bezeichnet;
  • die "Barnbracke"
  • den "Mistbeller" oder "Mistbella".

Crescentiis berichtet uns, dass die Bezeichnung "Barnbracke" und "Mistbeller" gleichbedeutend waren. Wie jetzt, eine Bracke ein Hofhund??? 😲 Ja, tatsächlich:

  • Barn = barno (althochdt.) = Krippe
  • Bracke = brakko (althochdt.) = Hund, Jagdhund 

Gemeint war also ein Hund, der im Stall den Barn, die Krippe, bewachte, ein Stallhund. "Mistbella" oder "Mistbeller" war ein Hund, der auf dem Miste bellt, daher gleichfalls ein Stallhund. Und wie wir ja bereits wissen, war mit dem Mistbeller der Spitz gemeint (s.o.). Die Bedeutung des Wortes Bracke = Jagdhund liefert uns ebenfalls einen entscheidenden Hinweis auf die Raubzeugschärfe der damaligen Bauernhofhunde, denn was ist ein "Krippenjagdhund" (Barnbracke) anderes, als ein Hund, der im Stall Jagd auf Ungeziefer macht? Und wer macht sehr erfolgreich Jagd auf Ungeziefer? Richtig, unser raubzeugscharfer Spitz!

 

Heutzutage wird die "Barn Hunt" ("Scheunenjagd" oder - wie wir jetzt wissen - noch passender: "Krippenjagd") beispielsweise vom American Kennel Club als Hundesport anerkannt. Der Sinn dieses Sports liegt darin, dass der Hund schneller als die anderen Hunde alle Ratten finden muss, die in den Tunnels auf dem Wettgewerbegelände versteckt sind. Dieses Wettbewerbsgelände sieht hierbei aus wie eine Scheune.

Der Wolfsspitz, der urwüchsige Bauernhund

Spitz Deutscher Spitz Bauernhund Hütehund
Ein Spitz mit Löwenschur während der des Pflügens

Von allen Spitzformen ist der Wolfsspitz ist die Grundform, der den Bauern sicherlich schon vor vielen Jahrhunderten (oder Jahrtausenden) in seiner bekannten Form zur Hand ging. Wolfsspitze haben etwas Urwüchsiges, Achtunggebietendes. Sie sind vorzügliche, wetterfeste Wächter und verteidigen das Eigentum ihres Herrn mit Mut und Unerschrockenheit. Der dichte, pflegeleichte Pelz ist silbergrau, mit schwarzen Grannenhaaren, die kleinen Ohren spitz, aufrecht stehend, der Blick klug und intelligent. Harte Gesellen sind sie und wie keine zweite Rasse sind sie seit Jahrhunderten als Bauernhunde prädestiniert, auch weil sie sich neben ihrem Wächterdienst hervorragend zum Hüten der Herden - der ältesten Bestimmung des Hundes, laut Buffon - eigenen. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die großen Wolfsspitze in Deutschland sogar zur Polizeihundeprüfung zugelassen, so vielfältig sind sie. Nicht mit Unrecht schrieb Brehm, dass der Deutsche Spitz dasselbe für Haus und Hof bedeutet, wie der Schäferhund für die Herden. Der große Spitz war eben der verlängerte Arm des Bauern, so wie der Schäferhund der verlängerte Arm des Schäfers war.

Die Schädelform macht den Unterschied

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Deutlich zu erkennen ist das gestreckte Profil des Wolfsspitzkopfes im Gegensatz zum Großspitzschädel. Dieser weist schon eine rundere, jugendlichere Form auf

Dass der Wolfsspitz wohl der älteste Vertreter der Deutschen Spitze ist, zeigt sich auch an seiner Schädelform: Im Rahmen der Domestikation des Wolfes veränderte sich auch der Schädel, es entstand dabei eine Art der jugendlichen Regression beim Hunde, die sogenannte Pädomorphose. Der Hund blieb quasi auf dem Stadium eines Heranwachsenden stehen, was sich in seiner Optik widerspiegelt. Doch auch der Haushundeschädel selbst ist (je nach Dauer der Domestikation) mehr oder minder großen Veränderungen unterworfen gewesen.

 

Von den Wildhundeschädeln unterscheiden sich die Haushundeschädel vor allem dadurch, dass bei ihnen der höchste Punkt des Profils nie der Hinterhauptshöcker ist, sondern dass dieser meist dicht hinter dem Orbitalring (der Augenhöhle) liegt. Hier tritt eine Knickung des Profils ein. Von diesem Knickpunkte fallen Stirn- und Schnauzenteil verschieden stark ab. Bei ursprünglicheren Hunderassen, wie es die Wolfspitze und viele Pariahunde sind, bleibt das Profil gestreckt: Der Nasenrücken von der Orbita bis zum Foramen nasale (Nasenbein) ist gerade, nicht eingesenkt. Die anderen, deutschen Spitzrassen unterscheiden sich im Schädelbau jedoch wesentlich von den Wolfspitzen, denn ihre Schädel zeigen bereits stärker die Kennzeichen des Haushundes und weisen wesentlich jugendlichere Formen auf, die sich dem Kindchenschema etwas angeglichen haben. Stirn- und Schnauzenteil sind deutlich abgesetzt (der sogenannte "Stopp"), dieser tritt gegenüber dem Stirnteil zurück. Die Orbita steht gerade.

Der Wolfsspitz ist uralt, der Keeshond nicht

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Unsere Wölfe haben schon einen eindrucksvollen Gesichtsausdruck 😍

Was das bedeutet? Dass wir innerhalb der Population der Deutschen Spitzen zwei Gruppen, auch der Schädelform nach, deutlich voneinander unterscheiden können: Die der Wolfspitze und die der anderen Spitzvarietäten. Die Wolfspitze erinnern sowohl in Fellfarbe als auch ihrer Schädelform weitaus mehr an die wilden Caniden, als die Groß-, Mittel- und Kleinspitze - wenn auch davon auszugehen ist, dass die Wolfsspitze und die anderen Spitze letztlich gemeinsamen Ursprungs sind. [5]

 

Der Wolfsspitz ist also in seiner eigentlichen, in seiner ursprünglichen Form tatsächlich ein uralter Wächter der deutschen Heimstatt. Wie alt, ist bereits an seiner primitiven Schädelform ersichtlich. Keineswegs gleichzusetzen ist der Wolfsspitz jedoch mit einer modernen, züchterischen Spielart seiner Rasse, nämlich dem Keeshond. Dieser weist nicht nur eine juvenilere Schädelform auf - ist also entwicklungsgeschichtlich wesentlich jünger - sondern entbehrt auch sämtlichen Arbeitseigenschaften. Schützenswert - als altes, deutsches Kulturgut - ist also nur und ausschließlich der deutsche Wolfsspitz in seiner ursprünglichen Form! 

Wolfsspitz Deutscher Spitz Bauernhund Pflug
Ein Spitz mit Löwenschur als Bauernhund

Die Jahrhunderte währende Partnerschaft zwischen den Bauern und dem Wolfsspitz hat ihm jene Arbeitseigenschaften verliehen, die ihn gerade in Haus, Hof und Feld so wertvoll und unentbehrlich machen. Der Wolfsspitz ist nicht nur ein hervorragender Wächter, der sich mit allen Hoftieren besonders gut verträgt, sondern er weist zudem noch eine vorzügliche Eignung zum Hütehund auf. Mit erstaunlicher Sicherheit findet er verloren gegangenes Vieh und treibt es zusammen. Dabei stößt er - wenn möglich - nur mit dem Fang ans Rind, ohne es jedoch zu fassen. Er bringt es sogar so weit, die ihm anvertraute Herde, auch ohne den Menschen, sicher zu bewachen, zu führen, zur Weide und wieder nach Hause zu bringen. 

 

"Durch Bellen und Zwicken sorgt sie (die Wolfsspitzin, Anm. d. Autoren) dafür, dass die Kühe immer schön hintereinandergehen und nicht abschweifen. Sie kennt genau die Zeiten. Sie wird vom Haus losgeschickt, die Kühe zu holen, damit sie gemolken werden können. Während des Melkens bewacht sie und nach dem Melken geleitet sie sie wieder zur Weide." (aus "Der Tierfreund" 9/1965).

Der Wachhund als maßgeblicher Steigbügelhalter des modernen Menschen

Deutscher Spitz Relief Tür Schutz Symbol Haus
Ein großer Spitz als Relief über der Tür eines Mehrfamilienhauses in Kiel. Über den Türen der identischen, nebenstehenden Häuser befinden weitere Abbildungen von Haustieren wie Hühnern und Gänsen [7]

Keine andere Haustierart erreicht eine ähnliche Vielfalt, wie sie bei Haushunden zu finden ist. Und kein anderes Haustier unterscheidet sich so sehr von seiner Ausgangsart, dem Wolf, wie der Hund. Der Einsatz des Hundes war seit jeher ein überlebenswichtiger Beitrag zur Urbarmachung eines gesamten Lebensraumes und somit eine grundlegende Voraussetzung der menschlichen Entwicklung und Existenz. Ohne Wachhunde keine Viehhaltung (vermutlich wäre allein die Herausbildung der Viehhaltung ohne die Mitwirkung der Hunde nicht möglich gewesen), keine vor fremden Naschern geschützte Feldwirtschaft und kein bewachter und verteidigter Privatbesitz, der ja die Grundlage unserer heutigen Gesellschaft bildet. Der Wachhund - und mit ihm der uralte Bauern- und Hütehund Spitz - ist von existenzieller Bedeutung für die Entwicklung des heutigen mitteleuropäischen Menschen. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Hund einen so derart massiven Beitrag zur Evolution des Menschen geleistet hat, dass es sie ohne seine Hilfe so möglicherweise nicht gegeben hätte. Wie stünde der Mensch heute da, wären Hof, Fuhrwerk, Ernte und Vieh ohne effektiven und preisgünstigen Schutz durch den Hund geblieben?

 

Von den meisten vorgeschichtlichen Kulturen, wie beispielsweise den Indianern, den Assyrern, den alten Ägyptern und den alten Germanen wurde der Hund daher hochgeachtet. Bereits in der Awesta, der heiligen Schrift der zoroastrischen Religion, wird auf die große Bedeutung des Wachhundes für die menschliche Entwicklung hingewiesen: 

"Denn nicht würden die Wohnungen fest auf der von Ahura geschaffenen Erde stehen, wenn die Hunde nicht wären, die fürs Vieh und fürs Dorf gehören". [3]

Und in diesem Sinne sagte der Gott (Ahura) im Vendidad selbst zu seinem Propheten Zarathustra:

"Den Hund habe ich geschaffen, mit seinen eigenen Kleidern und seinen eigenen Schuhen, mit scharfem Geruch und scharfen Zähnen, anhänglich an den Menschen, zum Schutze für die Herden, ich habe den Hund geschaffen, mit bissigem Körper für den Feind. Wenn er gesund, wenn er bei den Herden ist, wenn er bei guter Stimme ist, dann kommt zum Dorfe kein Dieb oder Wolf und trägt unbemerkt Güter hinweg." [3]

Der Hund als Kamerad, nicht als Accessoire

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Der Spitz verträgt sich mit allen anderen Tieren des Haushalts prächtig

Alte Hunderassen wie der Spitz waren eine wesentliche Hilfe beim Siegeszug des modernen Menschen, welcher ohne sie nicht denkbar ist. Leider sind die über die Jahrtausende geschätzten Eigenschaften des Spitzes heute nur noch bedingt gefragt oder gar erwünscht, sondern werden eher als lästig empfunden. Wurde der Spitz noch vor wenigen Jahrzehnten wegen seines eifrigen Kläffens und seiner Schärfe gelobt, ist dieses Verhalten heute ein Grund für einen handfesten Nachbarschaftsstreit oder gar die Kündigung der Wohnung. Der heutige, absolute Herrschaftsanspruch des Menschen lässt nämlich keinen Raum für andere Geschöpfe. Allerdings kann die Rolle eines lebenden, nur geduldeten Stofftieres/ Accessoires/ Sportgerätes/ Prestigeobjektes keine Perspektive sein für den alten Kameraden Hund, der so eng, wie kein anderes Tier, mit dem Mensch verzahnt ist. 

 

Bedauerlicherweise vergessen wir Menschen oft die Ursprünge unserer vierbeinigen Weggefährten, und warum sie so sind, wie sie sind Eher wird häufig mit allen Mitteln versucht, den Tieren das über viele Generationen hinweg angezüchtete Verhalten abzutrainieren. Das wird der großen Rolle des Hundes in der Geschichte der Menschheit jedoch keineswegs gerecht. Drum liebe Leute, schätzt unseren Deutschen Spitz wieder, denn er war seit Alters her der eigentliche Wächter der Höfe und sollte das auch bleiben dürfen, ohne "modernisiert" werden zu müssen! Das, und nichts anderes, hat er verdient.


Quellen:

  • [1] "Verzeichnis der Wirbelthiere Oberschwabens" - Richard Freiherr König-Warthausen
  • [3] Avesta, deutsch von Spiegel, S. 200
  • [5] "Untersuchungen am Schädel des Haushundes", Walter Frhr. Taets v. Amerongen,
  • [7] Bielenbergstraße 8 in Kiel
  • [8] Frömmel Monika: "Aspekte der sozialen Funktion von Hunden im Mittelalter", Wien 1999
  • "Die im Regierungsbezirke Schwaben vorkommenden Säugethiere" von André Wiedemann
  • Gray: "Notes of the skull of the Species of Dogs, Wolves and Foxes in the Collection of the British Museum". London, 1868
  • Vendidad, 13. Fargard, Vers 106 bis 113
  • "Über die Abstammung des Haushundes": L. H. Jeitteles
  • Magister Johannes Pauli "Schimpf und Ernst" von 1515
  • Petrus de Crescentiis: "Ruralia commoda - Das Wissen des vollkommenen Landwirts um 1300"

Stand: 07.11.2023

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